Protest gegen Saisonstart Holstein-Kiel-Ultras stellen Unterstützung ein

In Deutschland soll die Fußball-Saison trotz Corona-Krise weitergehen. Das stößt bei vielen auf Kritik. Die Fans von Holstein Kiel ziehen jetzt eine drastische Konsequenz.
Aus Protest gegen die Saison-Fortsetzung stellen die Ultra-Fans des Fußball-Zweitligisten Holstein Kiel die Untersützung für ihren Verein vorläufig ein. "Wir sind geschlossen der Meinung, dass die DFL und auch der Staat hiermit das Finanzielle merkbar über das menschliche Wohl gestellt haben", kritisierten die Gruppierungen "New Connection" und "Compagno" in einer gemeinsamen Erklärung das Vorgehen der Deutschen Fußball Liga und der Politik.
- Bundesliga nach Corona-Pause: So sieht der neue Spielplan aus
"Wir als Ultraszene Kiel können uns weder damit identifizieren, noch abfinden", hieß es weiter. Die traurige, aber logische Konsequenz sei, "dass wir jegliche Aktivitäten für diese Saison einstellen werden. Daraus resultiert, dass es bis auf Weiteres weder geplante Aktionen rund um die Unterstützung unserer Mannschaft, noch irgendein Alternativprogramm geben wird."
Protest gegen Liga-Fortsetzung
Nach zweimonatiger Zwangspause wegen der Corona-Pandemie nehmen die Bundesliga und die 2. Bundesliga ihren Spielbetrieb am Wochenende wieder auf. Um wieder spielen zu dürfen, hat die DFL ein Hygienekonzept mit Regeln ausgearbeitet. Dennoch wird der Neustart nicht nur unter Fans kritisch gesehen. In mehreren Umfragen hatte sich eine Mehrheit der Deutschen gegen eine Fortsetzung zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen.
Die DFL hatte unter anderem vor allem wirtschaftliche Gründe für den neuerlichen Start genannt. "Dass mit der Rettung von Vereinen argumentiert wird, können wir nur teilweise nachvollziehen", schrieben die beiden Kieler Fan-Gruppen und verwiesen auf andere Ligen. "Der Spielbetrieb der sogenannten Randsportarten, die aus monetärer Sicht natürlich weniger profitabel sind, als das Produkt Bundesliga, wird ohne Weiteres abgebrochen, wobei hier durchaus mehr Vereine existenzbedroht sind."
- Nachrichtenagentur dpa