Kiel Schleswig-Holstein hebt Einreiseverbot für Touristen auf
Schleswig-Holstein hebt das Einreiseverbot für Touristen mit Wirkung zum 18. Mai wieder auf. "Es ist an der Zeit, das gesamte gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben unseres Landes in den Blick zu nehmen und den Weg Schleswig-Holsteins zu gestalten", sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Donnerstag. Damit verbunden fällt auch das Betretungsverbot für Inseln und Halligen.
Der Tourismus war in Schleswig-Holstein seit Mitte März praktisch auf Null runtergefahren. Bereits seit Montag können Zweitwohnungsbesitzer und Dauercamper wieder in den Norden kommen.
Im Landtag verkündete Günther am Donnerstag den Neustart für Gastronomie und Tourismus im nördlichsten Bundesland. Betreiber von Hotels, Vermieter von Ferienwohnungen und Restaurantinhaber in Schleswig-Holstein dürfen ab 18. Mai unter Auflagen wieder Gäste empfangen. Auch Wohnmobilstellplätze dürfen wieder genutzt werde. Kapazitätsgrenzen sollen in Schleswig-Holstein nicht gelten. Die Gastronomie muss aber für die Einhaltung der Abstandsregeln sorgen und um 22 Uhr schließen.
"Wir kommen jetzt in eine neue Phase", sagte Günther. Auch Fitnessstudios und anderer Indoor-Sport ist ab 18. Mai wieder möglich. Zudem erlaubt das Land ab 18. Mai "Veranstaltungen mit Sitzcharakter" mit bis zu 50 Personen. Nach Günthers Angaben müsse dabei aber klar sein, "wer ist da, wer sitzt auf seinem Platz".
Der Regierungschef betonte, "es ist für uns nicht an der Zeit, unvernünftig zu sein". Die Abstandsregeln und Hygienevorschriften müssten eingehalten werden. Es sei durch die Lockerungen mit einer steigenden Zahl von Infektionen zu rechnen. "Das wird Realität sein." Deshalb gehe die Regierung "mit Augenmaß" vor und werde dabei berücksichtigen, dass genügend medizinische Kapazitäten bereitstünden.
Bereits ab Samstag werden im nördlichsten Bundesland die Kontaktregeln gelockert. Dann dürfen sich auch zwei Familien aus zwei Hausständen treffen.
In mehreren Stufen fährt das Land die Kinderbetreuung hoch. Ab 18. Mai sollen in den Kitas Gruppen mit bis zu zehn Kindern möglich sein. Dies bedeute eine Auslastung von 30 Prozent, sagte Günther. Ab dem 1. Juni gingen die Einrichtungen dann wieder in den eingeschränkten Regelbetrieb. Dann sei in eingeschränktem Maße eine Betreuung für alle Kinder möglich. Dies komme einer Auslastung von 55 Prozent gleich. Seit dem 16. März galt für die Kitas im Norden grundsätzlich ein Betretungsverbot. In Kindertagesstätten und Krippen fand seitdem höchstens eine Notbetreuung statt.