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Kleiner-Kiel-Kanal bleibt vorerst trocken


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Baustelle in Innenstadt
Warum im Kleinen-Kiel-Kanal immer noch kein Wasser fließt

Von Sven Raschke

05.12.2019Lesedauer: 3 Min.
Menschen gehen an einem Bauzaun vorbei: In der Kieler Innenstadt wird ein Kanal gebaut.Vergrößern des Bildes
Menschen gehen an einem Bauzaun vorbei: In der Kieler Innenstadt wird ein Kanal gebaut. (Quelle: Sven Raschke)

Der Kleine-Kiel-Kanal bleibt vorerst trocken. Wasser wird dort erst im nächsten Jahr fließen. Die Arbeiten auf der Baustelle im Zentrum dauern an – doch die Kieler lässt das offenbar kalt.

Das Wasser im Kleinen-Kiel-Kanal wird später fließen als angekündigt. Eigentlich sollte noch vor Weihnachten Wasser zwischen Kleinem Kiel und Bootshafen plätschern. Nach neuestem Stand müssen sich die Kieler noch bis Frühjahr 2020 gedulden, bis es auf der Großbaustelle in der Innenstadt soweit ist. Dabei war eine Fertigstellung schon zu den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober geplant.

Fundament-Funde behindern Arbeiten

Begonnen hatten die Arbeiten im September 2017. Fundament-Funde von der ehemaligen Kehde-Brücke hatten die Schachtbauarbeiten verzögert. Beim Bau der Pflanzinseln verschlang die individuelle Fertigung der Steine mehr Zeit als gedacht. Doch beides ist laut Baudezernentin Doris Grondke nicht der Grund für den späteren Termin der Befüllung des Kanals.

Denn: Von einer Verzögerung möchte die Stadt nichts wissen. "Für mich war immer klar, dass der Kanal im Frühjahr fertig ist. Im Winter Wasser einzulassen, ergibt ja auch überhaupt keinen Sinn", so Grondke.

Peter Bender vom Tiefbauamt bestätigt: "Zu diesem Zeitpunkt wäre das technisch gar nicht möglich." Warum dann aber noch im Oktober genau das versprochen worden war, kann keiner der Stadtvertreter so recht beantworten. Da müsse es wohl ein Kommunikationsproblem gegeben haben, vermutet Bender.

Die Kieler sehen es offenbar gelassen

Rund um die Baustelle in der Innenstadt sind die Kieler von den Verzögerungen wenig überrascht. Eine junge Frau ärgert sich zwar: "Ich finde das total blöd. Ich dachte, ich könnte hier im Dezember schon spazieren gehen." Doch viele sehen die Situation eher entspannt. Ein älterer Mann sagt: "Na ja, das ist doch normal bei Baustellen". Ein Student meint nur: "Doof gelaufen. Da kann man nichts machen". Empathie für die Stadt kommt von einem vorbeigehenden Bauingenieur: "Da habe ich vollstes Verständnis für, bei der Situation in der Baubranche zurzeit".

Auch die Vertreter der Geschäfte vor Ort sehen die Verzögerungen offenbar gelassen. Wolfgang Erichsen, Einzelhandelsvertreter und Sprecher des Forums Kieler Innenstadt: "Jeder kennt das von sich zuhause, wenn er renoviert: Da gibt es immer Verzögerungen. Insofern haben wir als Kaufleute kein Problem damit".

Ein Teil der Anlage ist schon jetzt fertig

Immerhin: Zu einer weiteren Kostenerhöhung – diese sind von den zunächst veranschlagten 11,5 auf bis dato 18,7 Millionen Euro gestiegen – wird es durch die erneuten Verzögerungen nicht kommen. "Die geringen Kostensteigerungen, die entstehen, sind schon im Puffer mit drin", beruhigt Tiefbauamtsleiter Bender.

Die Pflanzenkläranlage des Kanals kann witterungsabhängig vermutlich gegen Ostern in Betrieb genommen werden. Vorher müssen die Pflanzen vernünftig angewachsen sein – und danach endlich können die Becken dauerhaft mit Wasser gefüllt werden.

Zumindest ein kleiner Teil der Anlage wurde heute bereits freigegeben: eine Fläche samt Pflanzeninsel vor dem Primark-Kaufhaus. Die Asphaltierung auf der Holstenbrücke kommt am 16. und 17. Dezember. Voraussichtlich im Januar 2020 sollen dann die Pflanzeninseln im Südbecken mit Bäumen bestückt werden.


Ebenfalls um Ostern herum sollen auch die Flächen rund ums Südbecken fertiggestellt sein. Ende Mai will man das Projekt weitestgehend abgeschlossen haben – ausgenommen letzte Asphaltarbeiten, die im Sommer folgen, und das Baufeld des ehemaligen C&A. "Nur ein klein wenig Geduld noch also", bittet Baudezernentin Doris Grondke.

Verwendete Quellen
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