Landgericht Kiel Prozess um mutmaßlichen Millionenbetrug zulasten Fielmanns
Am Kieler Landgericht hat am Dienstag der Prozess um einen mutmaßlichen Millionenbetrug zulasten der Fielmann AG begonnen. Dabei müssen sich sechs Angeklagte unter anderem wegen jahrelangen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs sowie Untreue in besonders schwerem Fall verantworten. Sie sollen von 2012 bis 2015 als Mitglieder einer Bande in über 1300 Fällen vorsätzlich der Fielmann AG Sportsponsering- und Marketingmaßnahmen in Rechnung gestellt haben, die nicht oder nicht im abgerechneten Umfang stattgefunden hätten, sagte Staatsanwalt Christopher Sievers zu Beginn der Anklageverlesung. Der Schaden für das Unternehmen soll rund 6,4 Millionen Euro betragen.
Hauptangeklagte sind ein Ex-Handballprofi und ein früherer Mitarbeiter der Marketingabteilung der Fielmann AG. Er plante den Vorwürfen zufolge, das großzügige Werbebudget zur eigenen Bereicherung auszunutzen. Für das Durchwinken von Rechnungen soll er unter anderem Reisen, Schmuck und Handwerksleistungen im Wert von rund 370.000 Euro erhalten haben, die er zum Teil weiterreichte. Den Angeklagten drohen bei einer Verurteilung ein bis zehn Jahre Haft. Nach Angaben der Verteidigung bestreiten die Angeklagten die Vorwürfe. Die Verteidigung kündigte eine Erklärung an.
Für die Hauptverhandlung hat das Gericht 14 Verhandlungstage vorgesehen. Das Urteil könnte Ende August verkündet werden.