Politik Neuer Landtag tritt nach der Wahl erstmals in Kiel zusammen
Knapp einen Monat nach der Wahl tritt Schleswig-Holsteins neuer Landtag heute erstmals zusammen. Die 69 Abgeordneten wollen eine neue Landtagspräsidentin wählen. Die mit 34 von 69 Sitzen größte Fraktion CDU hat Kristina Herbst vorgeschlagen. Die 44 Jahre alte ehemalige Innenstaatssekretärin soll die Nachfolge von Klaus Schlie (CDU) antreten. Er hatte nicht mehr für den Landtag kandidiert.
Die erste Sitzung des Parlaments nach der Wahl wird Alterspräsident Peter Lehnert (CDU) eröffnen. Als Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten haben die Fraktionen neben ihm Eka von Kalben (Grüne), Beate Raudies (SPD), Annabell Krämer (FDP) und Jette Waldinger-Thiering (SSW) vorgeschlagen. Auch ihre Wahlen stehen am Dienstag an, zudem die Verpflichtung der Abgeordneten und der Beschluss einer Geschäftsordnung.
Mit 70 Jahren ist der CDU-Politiker Werner Kalinka aus dem Kreis Plön im Parlament der älteste Abgeordnete. Er gehörte dem Landtag erstmals 1977 an, hatte zwischendurch dort aber kein Mandat. Fraktionskollege Lehnert gehört dem Parlament dagegen seit 1992 durchgängig an. Damit steht ihm das Amt des Alterspräsidenten zu. Der jüngster Abgeordnete im neuen Landtag ist mit 24 Jahren der Grüne Jasper Balke aus Lübeck.
Im statistischen Durchschnitt war ein Abgeordneter des am 8. Mai gewählten neuen Landtags zum Beginn dieser Wahlperiode 47,5 Jahre alt. Acht Abgeordnete sind jünger als 30 - fünf bei den Grünen, drei bei der CDU. 26 der 69 Abgeordneten sind Frauen. Knapp die Hälfte der Abgeordneten (32) sind Neulinge.
Vor der konstituierenden Sitzung gibt es um 9.30 Uhr bereits einen Gottesdienst in der Kieler Pauluskirche. Die Wahl des Ministerpräsidenten folgt später. Die CDU von Regierungschef Daniel Günther verhandelt derzeit über eine Koalition mit den Grünen - bereits am Mittwoch wieder in großer Runde.
Das Ende der Gespräche peilen beide Parteien für den 22. Juni an. Sollten Parteitage den Koalitionsvertrag absegnen, soll dieser am 28. Juni unterzeichnet werden. Einen Tag später stünde dann die Wahl Günthers zum Ministerpräsidenten im Landtag in Kiel an. Bei der Landtagswahl am 8. Mai hatte die Union die absolute Mehrheit im Landtag nur um einen Sitz verfehlt.