Protest vor Café Aufregung um angebliches Stillverbot in Karlsruhe
In Karlsruhe haben sich Dutzende Mütter vor einem Café versammelt. Sie sind offenbar empört über ein vermeintliches Still-Verbot im Lokal. Der Besitzer spricht von einem Missverständnis.
Einige Mütter fühlen sich in Karlsruhe diskriminiert, weil sie ihre Kinder nicht stillen dürfen, wo sie wollen. Deshalb haben sich rund 25 Frauen mit ihren Babys am Mittwoch vor dem Café Brenner zu einem Still-Protest versammelt, berichtet der SWR. Demnach sollen in dem Lokal zwei Mütter darauf hingewiesen worden sein, dass Stillende dort nicht erwünscht seien.
Dieses vermeintliche "Hausverbot" für Mütter führte zum Eklat. In sozialen Netzwerken riefen Nutzer dazu auf, das Café zu boykottieren. Andere wiederum zeigte Verständnis und verwiesen auf andere Gastronomiebetriebe, in denen Stillen problemlos möglich sei. Das Café Brenner in Karlsruhe ist laut eigenen Angaben "ein traditioneller Familienbetrieb", ein Kaffeehaus mit dunklen Möbeln, bezogen mit rotem Stoff und ausladenden Sahnetorten in der Vitrine. Kurzum: eher ein Treff der älteren Generation. Laut dem Besitzer des Cafés sah sich genau diese durch die Kinder und das Stillen belästigt.
Der Wirt verteidigte sich gegenüber dem SWR. Er sagte, dass es ohnehin gar nicht um das Stillen gegangen wäre, sondern um die andere laute Kinder. Sie hätten andere Gäste belästigt. In den Konflikt hat sich laut Bericht der "BNN" bereits der Hotel- und Gaststättenverband Baden-Württemberg (Dehoga) eingeschaltet. Demnach hat sich das Café Brenner zumindest rechtlich korrekt verhalten, denn das Hausrecht erlaube es auch, Gäste abzuweisen, heißt es.
- "BNN": "In diesem Café in Karlsruhe sind stillende Mütter unerwünscht"
- SWR: "Stillende Mütter protestieren in Karlsruhe gegen Diskriminierung"