Wismar MV-Werften: Aktion für Verlängerung der Transfergesellschaft
Aus Sicht der IG Metall muss die Transfergesellschaft der insolventen MV-Werften über den 30. Juni hinaus verlängert werden. Über 300 Beschäftigte haben sich laut der Gewerkschaft am Montag bei einer offenen Mitgliederversammlung ausgetauscht. Es brauche zeitnah Gewissheit für die Beschäftigten über ihre berufliche Zukunft, sagte der Geschäftsführer IG-Metall in Wismar, Henning Groskreutz, am Montag. Mit jedem Tag, den die Deadline näher rücke, steige der Druck für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sich auf andere Stellen und Standorte zu bewerben. Ziel ist demnach, in diesem Monat Planungssicherheit zu bekommen.
Groskreutz betonte im Anschluss an die Veranstaltung, alle seien sich einig gewesen, dass es ohne die Fachkräfte keine Zukunft für den Schiffbau an den Werft-Standorten gebe. Neben den ehemaligen Beschäftigten der MV-Werften hatte die IG Metall auch Vertreter aus der Politik nach Wismar eingeladen.
Die IG Metall hatte bereits in der vergangenen Woche darauf hingewiesen, wie wichtig die Fachkräfte für die Zukunft der Standorte der ehemaligen MV-Werften seien. Dies werde auch in den Gesprächen mit potenziellen Investoren gespiegelt. Vom Insolvenzverwalter der MV-Werften, Christoph Morgen, hieß es: "Auch wenn es voraussichtlich selbst bei einer Verlängerung der Transfergesellschaften nach derzeitigem Stand der Verhandlungen nicht zu einer unmittelbaren Anschlussbeschäftigung auf den Werften kommt, könnte die Verlängerung der Transfermaßnahme für die spezielle Qualifizierung der Mitarbeitenden für die neuen Aufgaben genutzt werden." Ein Sprecher betonte am Montag, diese Aussagen würden weiterhin gelten.
Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) hatte am vergangenen Mittwoch zurückhaltend auf die Forderung einer Verlängerung der Transfergesellschaft reagiert. "Selbstverständlich hat die Landesregierung die Beschäftigten im Blick", sagte er auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Für eine Entscheidung zur Verlängerung der Transfergesellschaft über den 30. Juni hinaus brauchen wir noch mehr Klarheit über zukünftige Investoren an den Standorten."