Regional SPD-Chef: Ausgangslage für NRW-Wahl komplett anders
Die SPD zeigt sich trotz der herben Wahlniederlage in Schleswig-Holstein zuversichtlich, aus der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am kommenden Sonntag als Sieger hervorgehen zu können. Im Norden habe Ministerpräsident Daniel Günther von der CDU als beliebtester Ministerpräsident Deutschlands viel Rückenwind gehabt, sagte SPD-Chef Lars Klingbeil am Montag im ARD-"Morgenmagazin". In der Endphase des Wahlkampfes sei es auch um die Frage gegangen, wer Koalitionspartner der CDU sein soll. Das habe viele Wähler von der SPD zu den Grünen gebracht.
"Und jetzt kommt Nordrhein-Westfalen. Da ist die Ausgangslage eine komplett andere", betonte Klingbeil. Der dortige Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) habe ganz andere Popularitätswerte als Günther, sagte der SPD-Chef mit Blick auf Umfragen, die ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und SPD ausweisen. Als Vorteil für den SPD-Spitzenkandidaten Thomas Kutschaty nannte Klingbeil dessen Draht zur Bundesregierung: "Thomas Kutschaty hat das, was Herr Wüst nicht hat: Einen direkten Zugang zum Kanzler, ins Kanzleramt, in die Regierung rein. Und das wird Nordrhein-Westfalen sehr helfen."
In Schleswig-Holstein gewann die CDU die Landtagswahl mit 43,4 Prozent der Stimmen (plus 11,4 Punkte). Die SPD rutschte mit 16,0 Prozent auf ihr historisch schlechtestes Ergebnis ab (minus 11,3 Punkte) und fiel hinter die Grünen zurück. Die erreichten mit 18,3 Prozent ihr bislang bestes Wahlergebnis (plus 5,4 Punkte).
Gleiches gilt für den Südschleswigschen Wählerverband (SSW), der mit 5,7 Prozent das beste Ergebnis seit seiner Gründung einfuhr. Die FDP, bislang Teil der Jamaika-Koalition, fiele auf 6,4 Prozent ab (minus 5,1 Punkte). Die AfD flog mit 4,4 Prozent erstmals in Deutschland wieder aus einem Landesparlament (minus 1,5 Punkte).