Lautzenhausen Insolvenzverwalter: Interesse an Flugbetrieb am Hahn
Der Insolvenzverwalter des flügellahmen Hunsrück-Flughafens Hahn sieht gute Chancen für die längerfristige Fortführung des Flugbetriebs. Zu den laufenden Bewerbungen von Kaufinteressenten sagte Jan Markus Plathner am Mittwoch in Bad Kreuznach: "Insbesondere haben wir eine Reihe von Investoren, die sich auch für den Flughafenbetrieb interessieren, und insofern sind wir da wirklich sehr glücklich darüber, dass wir so weit gekommen sind." Das Endergebnis sei allerdings noch unklar.
Er sehe "wirklich Chancen", den rheinland-pfälzischen Flughafen mit hessischer Minderheitsbeteiligung zu erhalten. "Letztendlich glauben wir, dass wir jetzt in den nächsten sechs bis acht Wochen einigermaßen Klarheit haben werden. Das kann sich auch noch ein bisschen nach hinten verschieben", sagte Plathner. Weltweit seien mögliche Investoren angesprochen worden.
Vorausgegangen waren am Insolvenzgericht Bad Kreuznach die ersten sechs Hahn-Gläubigerversammlungen hinter verschlossenen Türen. Die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH machte laut Plathners Sprecher mit rund 20 Gläubigern wie Lieferanten und auch Mitarbeitern den Auftakt. Danach folgten fünf mit ihr verbundene Gesellschaften mit etwas geringerer Beteiligung. Dabei informierte Plathner über Details des Insolvenzverfahrens. Weitere Gläubigerversammlungen könnten folgen.
Nach Plathners Worten war es nicht einfach, bislang den Flugbetrieb aufrechtzuerhalten, "weil wir selbstverständlich immer das Problem hatten, die ausreichende Liquidität zu sichern". Die Beschäftigten hätten "wirklich toll mitgearbeitet". Rund 430 sind es - zudem sucht der Airport sogar mehrere neue Mitarbeiter.
Zu Namen und Konzepten von Kaufinteressenten äußerte sich Plathner nach wie vor nicht. Der Betriebsrat hofft, dass der Airport als Flughafen und nicht nur als ein größerer Gewerbepark erhalten bleibt. Der Airport im Hunsrück, der aus Marketinggründen Flughafen Frankfurt-Hahn heißt, hatte im Oktober 2021 Insolvenz angemeldet. Der inzwischen ebenfalls angeschlagene chinesische Konzern HNA hatte 2017 für rund 15 Millionen Euro 82,5 Prozent des Flughafens vom Land Rheinland-Pfalz erworben. Hessen hält noch 17,5 Prozent.