Gera Rund 300 Menschen bei Protest gegen Neonazi-Aufmarsch
Gegen einen Aufzug der rechtsextremen Szene haben am Samstag in Gera nach Polizeiangaben etwa 300 Menschen protestiert. Unter dem Motto "Toleranz für Vielfalt und Akzeptanz" hatte ein Bündnis unter anderem eine Demonstration und eine Demokratiemeile in der Innenstadt organisiert. Die Versammlung einer rechtsextremen Kleinstpartei wurde laut Polizei nach Verstößen gegen das im Versammlungsgesetz verankerte Uniformverbot abgebrochen.
Die etwa 80 Teilnehmer waren der Polizei zufolge in einheitlicher Kleidung erschienen und hatten sich trotz mehrfacher Aufforderung der Sicherheitskräfte geweigert, sich umzuziehen. Einige brannten Feuerwerkskörper ab. Die Beamten stellten nach eigenen Angaben die Identität der Teilnehmenden fest und leiteten insgesamt 81 Strafverfahren wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte ein. Zudem habe es eine Ordnungswidrigkeitenanzeige gegeben.
Der 33-jährige Anmelder der Versammlung wurde in Gewahrsam genommen, nachdem er den Aufzug entgegen der Aufforderung der Polizei fortsetzen wollte. Die Gegenveranstaltungen verliefen alles in allem störungsfrei, wie die Sicherheitskräfte am Samstabend abschließend bilanzierten.