Schwerin Waldbrandgefahr in weiten Teilen des Landes
Der bisher trockene März lässt in den Wäldern Mecklenburg-Vorpommerns die Waldbrandgefahr steigen. In sieben der neun Forstämter im Nordosten galt am Montag Warnstufe drei - die dritthöchste von insgesamt fünf Warnstufen. Die entspanntere Warnstufe zwei galt nur noch in den küstennahen Forstämtern Bad Doberan und Poggendorf, wie die zuständige Landesforstanstalt in Malchin mitteilte. Bei Stufe drei beginnt der Bereitschaftsdienst in den Forstbehörden.
Nach dem überaus regenreichen Winter bis Ende Februar ist im März bisher kaum Niederschlag gefallen. An der Oberfläche ist der Boden trocken. In den Frühjahren kommt es in der Natur regelmäßig zu Trockenheit, vor allem, wenn tagsüber Sonne scheint und nachts Frost verhindert, dass das frische Grün vom Waldboden her und an den Bäumen sprießt.
Am Wochenende hatte es im Revier Trassenmoor auf Usedom die ersten zwei Waldbrände des Jahres gegeben, wie das Agrarministerium in Schwerin mitteilte. "Beide konnten erfolgreich gelöscht werden", so ein Sprecher. Die Brandursache ist laut Ministerium noch unklar. Die Polizei sprach vom Verdacht der fahrlässigen Brandstiftung.
Die zuständigen Behörden riefen die Bürger auf, offenes Feuer in der Nähe von Wäldern zu vermeiden. Die Hauptgefahr gehe von achtlos weggeworfenen Zigarettenkippen aus, betonte ein Sprecher der Landkreises Vorpommern-Greifswald. Bei der momentanen Trockenheit reiche die Glut, um in wenigen Sekunden ein Feuer aus trockenem Gras oder Laub zu entfachen. Der nahezu über den ganzen Tag schwach, aber beständig wehende Wind berge das notwendige Potenzial, ein solches Kleinfeuer in wenigen Minuten zu einem Flächenbrand werden zu lassen.
Eine weitere große Gefahr gehe von den Katalysatoren von Autos aus, die mehrere Hundert Grad heiß werden könnten. "Wer mit seinem Fahrzeug vertrocknete Weiden, Grasflächen oder Felder befährt, handelt ähnlich fahrlässig wie jemand, der brennende Zigarettenreste wegwirft", erklärte der Landkreissprecher. Wer sein Auto auf trockenem Gras parke, riskiere nicht nur einen Großbrand, sondern auch den Verlust des Autos.
Im vergangenen Jahr verzeichnete die Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern laut Agrarministerium 30 Waldbrände. Einige der Brände seien auf Fahrlässigkeit oder gar Brandstiftung zurückzuführen, so Agrarminister Till Backhaus (SPD). Der größte Waldbrand des Jahres 2021 mit neun Hektar habe sich bei Lüblow im Forstamt Jasnitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) ereignet.