Rostock IHKs fordern wegen hoher Energiepreise Entlastungen
Wegen der in Folge des Kriegs in der Ukraine rasant gestiegenen Energiekosten fordern die Industrie- und Handwerksvertreter im Nordosten ein Eingreifen der Politik. "Wir müssen schnellstens über Entlastungen für die Wirtschaft reden", sagte Matthias Belke, geschäftsführender Präsident der Industrie- und Handelskammern (IHKs) im Land. Die Abschaffung der EEG-Umlage verpuffe durch die aktuellen Preiserhöhungen, dafür machte er auch den Staat mitverantwortlich.
Aus Sicht des Industrievertreters sei der Staat durch Steuern, Abgaben und Umlagen ein Preistreiber, hinzu komme die Belastung durch die Netzentgelte. "Die Auswirkungen auf alle Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und insbesondere der Industrie sind enorm und lassen mitunter gewerbliche Verbraucher um ihre Existenz bangen", so Belke.
Auch die Handwerkskammern in Schwerin und Rostock sehen das ähnlich: Die Belastungsgrenze, die das Handwerk wegen der hohen Energiepreise kompensieren kann, sei längst überschritten, hieß es. Denn das Problem der steigenden Energiekosten treffe das Handwerk von mehreren Seiten. Baubetriebe und Dienstleister erlebten eine Kostenexplosion bei ihren betrieblichen Fahrkosten. Auch energieintensive Betriebe könnten immer weniger auskömmlich produzieren. Zudem befürchteten Handwerker, die als Zulieferer oder Dienstleister für große Unternehmen mit hohem Energiebedarf arbeiten, einen flächendeckenden Ausfall von Auftraggebern.
Die IHKs forderten daher eine Task Force für die Energiebepreisung und schlugen eine temporäre Senkung der Mehrwertsteuer oder der Energiesteuern vor. Ihren Angaben nach lag der Preis für eine Megawattstunde Gas im Großhandel zuletzt bei über 300 Euro, während das langjährige Mittel nur bei bis zu 20 Euro gelegen habe. Auch die Vertreter der Handwerkskammern betrachten Steuersenkungen an ähnlicher Stelle als notwendig.