Kaiserslautern FCK trotzt Tabellenführer Magdeburg: Antwerpen lobt Moral
Die wilde Rauferei kurz vor dem Ende des turbulenten und packenden Drittliga-Topspiels zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Tabellenführer 1. FC Magdeburg ließ den Puls bei Marco Antwerpen in die Höhe schnellen. "Das waren viel zu viel Leute in meiner Coaching Zone, die gehören da alle nicht hin. Und ganz bestimmt kein Verantwortlicher von Magdeburg. Da muss man sich zusammenreißen", schimpfte der FCK-Trainer nach dem 2:2 (0:1) am Samstag vor 10 000 Zuschauern.
Was war geschehen: Die Begegnung war wegen eines Foulspiels bereits unterbrochen, als Magdeburgs Florian Kath an der Seitenlinie mit beiden Beinen voraus Muhammed Kiprit umtrat. Folge des harten Einsteigens: Viele erhitzte Gemüter und eine Rudelbildung vor der FCK-Bank, an deren Ende Schiedsrichter Thorben Siewer mehrere Gelbe Karten verteilte. Auch an Übeltäter Kath. "Das tut mir ja schon vom Hinsehen weh. Wenn der Schiedsrichter Rot gibt, dann ist da auch erst mal Ruhe. Dann glaube ich nicht, dass da so viel Hektik reinkommt", monierte Antwerpen. Die Rote Karte bekam dann Magdeburgs Co-Trainer Silvio Bankert, der für die letzten Minuten des Spiels den Innenraum verlassen musste.
Zuvor hatten sich beide Teams auch sportlich einen intensiven Schlagabtausch geliefert. Magdeburg ging durch Sirlord Conteh (32. Minute) und Baris Atik (55./Foulelfmeter) zweimal in Führung. Boris Tomiak (52.) und Hendrick Zuck (67.) glichen für die Roten Teufel jeweils aus. "Es war insgesamt ein Spiel auf Augenhöhe mit zwei Top-Mannschaften. Zweimal zurückzukommen gegen so ein Team wie Magdeburg, das ja nicht zu Unrecht da oben steht, war von meiner Mannschaft schon überragend und ist etwas, mit dem wir mehr als leben können", lobte Antwerpen den Auftritt des Tabellenzweiten.
Für den war sogar noch mehr drin als ein Punkt, doch Marlon Ritter (59.) scheiterte mit einem Foulelfmeter an Magdeburgs Torwart Dominik Reimann. "Das war unglücklich, gehört aber auch dazu, dass man mal einen Elfmeter verschießt", sagte Antwerpen.
Dennoch trauerten seine Schützlinge dem verpassten Sieg ein wenig hinterher. "Ich persönlich hätte natürlich gern mehr gehabt. Das Chancenplus war auf unserer Seite", sagte Kapitän Zuck. "Es war in Ordnung, aber eigentlich müssen wir das Spiel gewinnen." Mit 46 Zählern liegt Kaiserslautern dennoch weiter auf Aufstiegskurs. Und das nächste Highlight steht schon am kommenden Sonntag an. Dann reist der viermalige deutsche Meister zum Südwestderby bei Waldhof Mannheim.