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Neben Corona trüben Energiekosten Konjunkturerwartungen


Schwerin
Neben Corona trüben Energiekosten Konjunkturerwartungen

Von dpa
08.02.2022Lesedauer: 3 Min.
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Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern blickt zu Beginn des dritten Corona-Jahres verhalten in die Zukunft. Neben Corona-Beschränkungen trüben vor allem hohe Rohstoff- und Energiepreise die Aussichten auf eine Konjunkturerholung. Die steigende Preise für Strom und Sprit würden inzwischen als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung genannt, sagte der Schweriner Kammer-Präsident Matthias Belke am Dienstag bei der Präsentation der jüngsten Konjunkturumfrage der drei Industrie- und Handelskammern im Nordosten. Er forderte rasche Maßnahmen der Politik zur Kostendämpfung. Eine vorgezogene Abschaffung der EEG-Umlage könne dabei ein erster Schritt sein.

Laut Umfrage bezeichneten 42 Prozent der befragten Firmen ihre wirtschaftliche Lage als gut. Vor Ausbruch der Pandemie lag der Wert Anfang 2020 bei 53 Prozent. 18 Prozent der Unternehmen erwarten im Verlauf des Jahres 2022 eine Verbesserung ihrer Geschäftslage, 22 Prozent eine Verschlechterung. Die Umfragewerte seien zwar etwas besser als Anfang 2021, aber schlechter als im Herbst, als viele Unternehmen auf ein baldiges Ende der Pandemie und eine Rückkehr zur Normalität gehofft hätten, erklärte der Schweriner IHK-Hauptgeschäftsführer Siegbert Eisenach.

Nach seinen Worten äußerte sich insbesondere der unter Zugangsbeschränkungen leidende Handel pessimistisch. Jedoch war zum Zeitpunkt der Umfrage die am Dienstag beschlossene Aufhebung der 2G-Regel für sämtliche Geschäfte noch nicht bekannt. Eisenach äußerte die Erwartung, dass solche Lockerungen bald auch für Gastronomie und Hotellerie wirksam werden.

Spätestens Mitte März müssten die Beschränkungen auch hier wegfallen, damit sich die Branche gut auf das Ostergeschäft und die Hauptsaison vorbereiten könne. "Alle hoffen darauf, dass im Frühling die Trendwende hin zum Positiven einsetzt", sagte Eisenach. "Die Unternehmen im Tourismus brauchen Planungssicherheit", betonte Belke.

Deutlich besser stehe es unterdessen um die Bauwirtschaft und auch die Industrie, sagte Eisenach. Allerdings seien die Folgen der Werften-Pleite noch nicht absehbar. Problematisch werde über alle Branchen hinweg weiter die Fachkräftegewinnung eingeschätzt. Es werde immer schwieriger, qualifiziertes Personal zu finden. Die Investitionsbereitschaft sei wieder gestiegen und umfasse zunehmend auch den Bereich des Klima- und Umweltschutzes.

Nach Angaben von Eisenach wurden für die turnusmäßige Umfrage landesweit 6600 IHK-Mitgliedsunternehmen befragt. Etwa 1000 davon hätten sich zurückgemeldet. Deren Angaben seien in die Auswertung eingegangen. Die Arbeitsgemeinschaft der Nordost-Kammern wird in diesem Jahr von der Schweriner IHK geführt.

Kritisch äußerten sich die Kammervertreter zu den oft unterschiedlichen Corona-Vorschriften der Bundesländer, die in der Wirtschaft für Unverständnis sorgten und oft auch zu Wettbewerbsverzerrungen führten. Zumindest im Norden müsse es ein abgestimmtes Vorgehen geben. "Wir sitzen doch alle in einem Boot", sagte Eisenach. Unterschiedliche Vorgaben zum Tourismus und zuletzt zu Öffnungsschritten im Handel hatten für deutlichen Unmut bei den betroffenen Unternehmen gesorgt.

Belke äußerte sich angesichts fortwährender Corona-Beschränkungen, zusätzlicher Lasten durch hohe Energiepreise und unsicherer Exportaussichten wegen internationaler Konflikte zurückhaltend zu den Wachstumsaussichten der Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns. Zudem bremse ein hohes Maß an Bürokratie den Aufschwung.

Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) hatte zum Jahreswechsel die Hoffnung geäußert, dass das Bruttoinlandsprodukt dieses Jahr in Mecklenburg-Vorpommern um etwa drei Prozent wachsen wird. Nach Angaben des Statistischen Amtes war im Jahr 2020 die Wirtschaftsleitung des Landes coronabedingt um 3,2 Prozent auf 46 Milliarden Euro gesunken. Das war der größte Rückgang seit Bestehen des Landes. Für 2021 liegen noch keine Daten vor.

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