"Hat Sorgen und Bestürzung geweckt" Haus der Religionen sagt Forum zum Tag der Menschenrechte ab
Eine Veranstaltung zum Tag der Menschenrechte in Hannover ist abgesagt. Grund sind Bedenken jüdischer Mitglieder angesichts einer Stellungnahme zum Gaza-Konflikt.
Das Haus der Religionen hat das 12. Hannöversche Forum zum Tag der Menschenrechte abgesagt. Die eigentlich für den 10. Dezember geplante Veranstaltung findet normalerweise jährlich in Kooperation mit der Menschenrechtsorganisation Amnesty International statt.
"Insbesondere nach der jüngst veröffentlichten Stellungnahme von Amnesty International zum Krieg in Gaza hat die geplante Veranstaltung Sorgen und Bestürzung bei unseren jüdischen Mitgliedern geweckt", heißt es auf der Webseite des Haus der Religionen. Man nehme solche Bedenken ernst und wolle keine Veranstaltung gegen den Willen einer der in der Einrichtung engagierten Religionen durchführen.
Der Vorstand kündigte gleichzeitig eine Ersatzveranstaltung im neuen Jahr an, die das Ziel habe, "alle Gesprächspartner an einen Tisch zu holen".
Amnesty veröffentlichte umstrittenen Bericht
Amnesty hatte am 5. Dezember einen Bericht vorgelegt. Darin kommt die Organisation zu dem Schluss, dass "der israelische Staat Genozid an der palästinensischen Bevölkerung im besetzten Gazastreifen begangen hat und weiterhin begeht". Israel habe "absichtsvoll Leid und Zerstörung" gebracht.
"Das Leid der Menschen in Gaza ist immens. Sich für ein Ende dieses Leids einzusetzen, ist ein menschliches Anliegen", so Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, in einer Mitteilung. "Die dämonisierende Verurteilung Israels durch Amnesty International sprengt jedoch jeden Rahmen." In der Erklärung von Amnesty International werde demnach der Terror der Hamas relativiert.
- haus-der-religionen.de: Veranstaltungsabsage
- amnesty.de: Pressemitteilung vom 5. Dezember 2024
- facebook.com: Post vom Haus der Religionen