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Insektensterben in Niedersachsen und Bremen alarmiert Experten


Umweltministerium
Insektensterben in Niedersachsen und Bremen alarmiert Experten

Von t-online, dpa
05.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Feld-Kuckuckshummel sitzt auf einer Distel (Symbolbild): Das Umweltministerium nennt mehrere Gründe für das Artensterben.Vergrößern des Bildes
Feld-Kuckuckshummel sitzt auf einer Distel (Symbolbild): Das Umweltministerium nennt mehrere Gründe für das Artensterben. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)
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In Niedersachsen und Bremen sind 60 Prozent der Heuschrecken und Wildbienen bedroht. Das Umweltministerium analysiert die Ursachen und arbeitet an Lösungen.

In Niedersachsen und Bremen ist ein drastisches Artensterben bei Insekten zu verzeichnen. Derzeit seien etwa 60 Prozent aller Heuschrecken- und Wildbienenarten bedroht, berichtet die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf das niedersächsische Umweltministerium.

"Die wichtigsten Ursachen liegen in der intensiven, großflächigen Landbewirtschaftung, der Vernichtung von Lebensräumen, zum Beispiel durch Flächenversiegelung, sowie dem Klimawandel mit zunehmenden Dürrephasen", sagte Landesumweltminister Christian Meyer der Zeitung.

Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde der "Niedersächsische Weg" ins Leben gerufen. Dabei arbeiten Land, Umweltverbände und Landwirtschaft zusammen. Maßnahmen wie die Schaffung von Biotopverbünden oder die Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln sollen das Insektensterben stoppen.

Genaues Ausmaß des Insektensterbens ist noch nicht bekannt

Das genaue Ausmaß des drohenden Artenverlustes ist allerdings noch unklar, da es bisher an umfassenden Daten fehlt. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Frage der AfD-Landtagsfraktion hervor. Derzeit werde an der Aktualisierung und Erstellung neuer Roter Listen zur Bewertung des Erhaltungszustands der Insektenpopulationen gearbeitet.

Einige positive Nachrichten gibt es dennoch: Bei den Libellen hat sich die Situation in den letzten Jahren verbessert. Der Anteil der vom Aussterben bedrohten Libellenarten sank zwischen 2007 und 2020 von fast 46 Prozent auf knapp 33 Prozent. Diese Entwicklung wird unter anderem auf Renaturierungsprojekte von Mooren, Flüssen und Bächen zurückgeführt. Ob diese Erkenntnisse auf andere Insektengruppen übertragbar sind, bleibt jedoch fraglich.

AfD in Niedersachsen fordert Maßnahmen zum Insektenschutz

Die AfD-Landtagsfraktion fordert weitere Maßnahmen zum Schutz der Insekten. Es fehlten konkrete Überwachungsmechanismen, was die nachhaltige Wirksamkeit der Maßnahmen gefährde. Auch gebe es keine klaren Angaben zu deren Finanzierung. Die Landesregierung blende auch wichtige Erkenntnisse und Ursachen des Insektensterbens bewusst aus, um die Energiewende nicht zu kompromittieren, sagte Marcel Queckemeyer, Landtagsabgeordneter der AfD.

Queckemeyer forderte weitere Studien zum Einfluss der Windkraft- und Photovoltaikanlagen auf das Insektensterben, sagte er der HAZ. Er bezweifele die Einschätzung der Landesregierung, die Gefährdung durch Windkraftanlagen sei zu vernachlässigen.

Zahl fliegender Insekten um 75 Prozent zurückgegangen

Bundesweit haben Experten beobachtet, dass sowohl die Gesamtmenge als auch die Artenzahl der Insekten stark zurückgegangen sind. Die sogenannte "Krefelder Studie" von 2016 zeigte einen dramatischen Rückgang fliegender Insekten um rund 75 Prozent zwischen den Jahren 1989 und 2016 an 63 Standorten.

Insekten spielen eine entscheidende Rolle in ökologischen Prozessen: Sie sind Teil der Nahrungsketten vieler Tiere wie Vögel und Fledermäuse, tragen zur Schädlingskontrolle bei, bestäuben Nutz- und Wildpflanzen und helfen bei der Zersetzung organischen Materials sowie bei Bodenbildungsprozessen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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