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Doppelmord bei Hannover: Ioannis K. gesteht Tötung von Mutter und Stiefvater


Doppelmord in Neustadt am Rübenberge
Verschwörungstheoretiker gesteht Tötung von Mutter und Stiefvater

Von dpa, t-online, pas

04.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Ioannis K vor dem Landgericht Hannover (Archivbild): Der Angeklagte im Doppelmordprozess und Mutter und Stiefvater hat am Mittwoch die Tat gestanden.Vergrößern des Bildes
Ioannis K vor dem Landgericht Hannover (Archivbild): Der Angeklagte im Doppelmordprozess und Mutter und Stiefvater hat am Mittwoch die Tat gestanden. (Quelle: Moritz Frankenberg/dpa)

Geständnis im Doppelmordprozess in der Region Hannover: Der 28-Jährige gibt zu, seine Mutter und seinen Stiefvater im vergangenen Sommer getötet zu haben.

Der 28-jährige Ioannis K hat gestanden, seine Mutter und seinen Stiefvater getötet zu haben. In einer Einlassung vor dem Landgericht Hannover schilderte er am Mittwoch, wie er die beiden in einem Streit erstochen habe. Der Angeklagte bezeichnete sich in dem Prozess als "seelisch und psychisch krank".

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, seine beiden Opfer im Haus seiner Mutter in Neustadt am Rübenberge (Region Hannover) erstochen zu haben. Die Anklage gegen den Deutschen lautet auf heimtückischen Mord aus niedrigen Beweggründen. Er habe bei dem Streit im Mai 2022 zunächst den 59 Jahre alten Stiefvater und dann seine 53 Jahre alte Mutter mit zusammen über 180 Messerstichen erstochen.

Jobverlust und Geldprobleme wegen Verschwörungstheorien

Laut seinem Stiefbruder, der als Nebenkläger aufgetreten ist, soll K. Verschwörungstheoretiker sein, die Corona-Maßnahmen als Repression empfunden haben und sich geweigert zu haben, auf seiner Arbeit eine Maske zu tragen. Dadurch sei er in eine finanzielle Notlage geraten und habe ein Leben als Aussteiger in der Natur geplant, teilte der Angeklagte mit.

Der 28-Jährige berichtete, schon seit seiner Kindheit gemobbt und gesellschaftlich ausgeschlossen worden zu sein. Er habe daher zu großen Teilen in der virtuellen Welt gelebt, Videospiele gespielt und sich im Internet über politische und gesellschaftliche Themen informiert. Er sei der festen Überzeugung gewesen, dass die Weltwirtschaft kurz vor dem Zusammenbruch stehe. Besonders die Corona-Maßnahmen empfand er als "kriminell". Auch deshalb habe er ein Leben als Aussteiger geplant.

Einbruch in der Wohnung der Mutter

Am Tattag habe er eine Wasserquelle im Wald gesucht und später seine Mutter besucht. Da diese zunächst nicht zu Hause gewesen sei, sei er durch das Badezimmerfenster eingebrochen. Als die Mutter und ihr Mann nach Hause kamen, sei es zu dem Streit gekommen. Einige Zeit zuvor hatte das Paar ihm den Schlüssel zu dem Wohnhaus abgenommen. Der 28-Jährige fühlte sich nach eigenen Angaben vernachlässigt. In seiner Einlassung schilderte er detailliert, wie er etliche Male auf seinen Stiefvater und seine Mutter eingestochen habe.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich in dem Sohn "Wut und Enttäuschung über unerfüllte Besitzansprüche" angestaut hätten, weil sich seine Mutter auf die Seite des neuen Ehemannes geschlagen habe.

Das Gericht hat noch Verhandlungstermine bis zum 23. Februar angesetzt.

Verwendete Quellen
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