Nazi-Symbol auf Stirn Puppe hängt im St.-Pauli-Pulli am Galgen: Anzeige gegen CDUler
Ein CDU-Politiker aus Delmenhorst ist nach einem hetzerischen Facebook-Post zurückgetreten. Das könnte jedoch nicht die einzige Konsequenz bleiben.
Ein Foto in den sozialen Medien hat nun den Rücktritt eines CDU-Politikers aus Delmenhorst gefordert. Von dem Bild, das der Politiker in einer privaten Facebook-Gruppe verbreitet haben soll, hat unter anderem die "Nordwest-Zeitung" einen Screenshot veröffentlicht – darauf zu sehen: eine Sexpuppe im St.-Pauli-Pullover, die am Galgen hängt. Auf ihrer Stirn steht "ScheiSS St. Pauli". Das "SS" erinnert an die verbotene doppelte "Sig"-Rune, ein Kennzeichen der sogenannten Schutzstaffel (SS) der Nationalsozialisten
"Die betroffene Person ist heute aus der Partei ausgetreten und nicht mehr Mitglied der CDU", teilte Daniel Kaszanics, Geschäftsführer des CDU-Landesverbands am Donnerstag in Oldenburg, mit. Der Politiker selbst bestätigte der Deutschen Presse-Agentur (dpa) seinen Parteiaustritt und den Rücktritt von allen öffentlichen Ämtern, wollte sich inhaltlich jedoch nicht äußern.
FC St. Pauli prüft rechtliche Schritte
Das Foto soll der Politiker am 26. Oktober in einer privaten Facebook-Gruppe mit Hunderten Nutzern gepostet haben. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg bestätigte, dass über das Online-Portal der Polizei eine Strafanzeige wegen des Fotos eingegangen sei. "Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat noch nicht über die Aufnahme von Ermittlungen entschieden", teilte ein Sprecher mit.
Der CDU-Landesverband erklärte auf Nachfrage, am vergangenen Montag von dem Post erfahren zu haben. Die Partei nehme den Vorgang ernst, betonte Kaszanics. "Wir distanzieren uns ausdrücklich von jeglicher Form der Diskriminierung, Gewaltverherrlichung und extremistischen Symbolik."
Auch der Fußball-Zweitligist St. Pauli verurteilt den Post. "Aus Schlagworten können Brandsätze werden, daher sollten solche Herabwürdigungen sehr ernst genommen werden", sagte St. Pauli-Präsident Oke Göttlich. "Wir prüfen rechtliche Schritte auf alle möglichen Straftatbestände, gehen aber zudem davon aus, dass die Verwendung von SS-Runen ohnehin verfolgt wird."
- Nachrichtenagentur dpa