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Hamburg: Erzieher sind überdurchschnittlich oft krank – Bertelsmann-Stiftung


"Sehr alarmierende Zahlen"
Diese Berufsgruppe ist häufiger krank als der Durchschnitt

Von dpa
21.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Tanzende Kinder in der Kindertagesstätte: (Archivbild): Sie zu betreuen, ist laut Daten der Krankenkassen ein harter Job.Vergrößern des BildesTanzende Kinder in der Kindertagesstätte (Archivbild): Sie zu betreuen, ist laut Daten der Krankenkassen ein harter Job. (Quelle: Douglas R. Clifford/imago-images-bilder)

Erzieher in Hamburger Kitas sind mehr als 50 Prozent häufiger krank als alle deutschen Berufsgruppen im Durchschnitt. Es gibt aber auch Ideen, wie sich das ändern ließe.

Ein überdurchschnittlich hoher Krankenstand bei Beschäftigten in Kitas belastet die angespannte Personalsituation in den Hamburger Einrichtungen. Das teilen die Bertelsmann-Stiftung und das Fachkräfte-Forum mit, in dem sich Fach- und Leitungskräfte der Branche organisieren.

Sie haben Daten der Krankenkassen analysiert und dabei festgestellt, dass Beschäftigte in der Kinderbetreuung 33,2 Tage im Jahr arbeitsunfähig sind. Hamburg liegt im Vergleich über dem bundesweiten Durchschnitt von 29,6 Krankheitstagen bei den Erziehern. Zum Vergleich: Alle Berufsgruppen Deutschlands kommen auf etwa 20 Krankheitstage im Durchschnitt.

Die Daten der Untersuchung kommen vor allem von der DAK-Krankenkasse, bei der 12,2 Prozent der Beschäftigten in der Kinderbetreuung versichert seien. Auch die Zahlen anderer Krankenkassen bestätigten den Trend, hieß es von der Bertelsmann-Stiftung.

Für den Paritätischen Wohlfahrtsverband Hamburg, der etwa 300 Kitas zu seinen Mitgliedern zählt, sind diese Zahlen wenig überraschend. "Das sind sehr alarmierende Zahlen, die zeigen, wie belastet die Fachkräfte in Kitas sind und wie dringend gehandelt werden muss", sagte Kristin Alheit, Geschäftsführende Vorständin des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Hamburg, laut Mitteilung. Die Zahlen würden aber zu den Rückmeldungen passen, die der Verband von seinen Mitgliedern bekomme.

Expertin warnt vor Teufelskreis

Anette Stein, Kita-Expertin der Bertelsmann-Stiftung, sagte, viele Kitas steckten in einem Teufelskreis: Aufgrund der steigenden Krankenstände würden immer mehr Fachkräfte ausfallen, wodurch die Überlastung für die verbleibenden Beschäftigten weiter zunehme. "An gute frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung ist vielerorts gar nicht mehr zu denken."

Der Stiftung zufolge waren Atemwegsinfekte der häufigste Grund für eine Krankschreibung, gefolgt von psychischen Erkrankungen. Um die Ausfallzeiten, die durch Krankheit, Urlaub und Fortbildungen anfallen, aufzufangen, brauche Hamburg knapp 3.000 zusätzliche Fachkräfte in Vollzeit. Kosten: 181 Millionen Euro pro Jahr. Damit lasse sich die Personalsituation zumindest kurzfristig stabilisieren.

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