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Volker Wissing: Netzwerk Recherche verleiht ihm Negativpreis "Verschlossene Auster"


Negativpreis verliehen
Journalisten küren Volker Wissing zur "verschlossenen Auster"

Von t-online, cch

Aktualisiert am 22.07.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0448486165Vergrößern des BildesVolker Wissing (Archivbild): Der Bundesminister für Verkehr und Digitales hat einen Preis erhalten, der ihn vermutlich nicht erfreuen wird. (Quelle: IMAGO/Thomas Trutschel/imago)

In Hamburg ist am Freitagabend ein Negativpreis verliehen worden. Er ging an Bundesminister Volker Wissing.

Verkehrsminister Volker Wissing hat am Freitag einen Negativpreis erhalten. Er und sein Bundesministerium wurden bei der Jahreskonferenz vom Netzwerk Recherche in Hamburg mit der "Verschlossene Auster" ausgezeichnet. Diese werde jedes Jahr an "den Informationsblockierer des Jahres" vergeben, so das Netzwerk.

Wissing erhielt den Negativpreis für seinen von der Jury als problematisch angesehenen Umgang mit Recherchen von "Handelsblatt"-Reporter Daniel Delhaes. Dieser recherchierte zu Interessenkonflikten in Wissings Ministerium, hieß es in einer Mitteilung vom Netzwerk Recherche.

Delhaes soll demnach im Sommer 2023 aufgedeckt haben, dass der für Wasserstoff-Förderungen zuständige Abteilungsleiter im Verkehrsministerium einem persönlichen Freund eine Millionenförderung zugeteilt habe. Bei diesem soll es sich der Recherche zufolge um den Vorsitzenden des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellenverbandes handeln.

Wissings Ministerium habe Missstände geleugnet

Statt nach den kritischen Berichten für Aufklärung zu sorgen, habe Wissings Ministerium die Missstände geleugnet, heißt es seitens des Netzwerks Recherche – was das Verkehrsministerium wiederum zurückweist: Es habe eine umfassende interne Aufklärung gegeben, die es jedoch nicht zu jedem zugelassen habe, einzelne Presseanfragen detailliert zu beantworten.

Der Vorsitzende der Journalistenorganisation, Daniel Drepper, unterstrich zudem, dass die Affäre zeige, wie wichtig hartnäckiger investigativer Journalismus ist. "In diesem Fall hätte es Wissing durch sein aggressives Vorgehen fast geschafft, die Affäre ohne Konsequenzen für sein Ministerium zu überstehen. Zum Glück haben andere Medien wie der Spiegel die Arbeit des von der Recherche abgezogenen 'Handelsblatt'-Reporters Delhaes fortgesetzt."

Der "Spiegel" habe durch Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz interne E-Mails des Verkehrsministeriums erhalten. Diese sollen Monate später die Recherchen des "Handelsblatt"-Reporters bestätigt und erweitert haben.

Das Netzwerk Recherche vergibt die "verschlossene Auster" seit 2002. 2023 war sie an Holger Friedrich, den Verleger der "Berliner Zeitung", gegangen. 2022 hatte Autobauer Tesla den Negativpreis erhalten. Die Organisation verleiht zudem einen "Leuchtturm-Preis" für herausragende Recherchen.

Verwendete Quellen
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