Hamburg: Zugstrecke nach Berlin wegen Bauarbeiten vier Monate lang gesperrt

Schlechte News für Berlin-Pendler: Die Bahnstrecke in die Hauptstadt wird für lange Zeit dicht gemacht.

Es wird die wohl größte Grundsanierung in der Geschichte der Deutschen Bahn: Die stark frequentierte Pendler-Strecke zwischen Hamburg und Berlin muss wegen umfangreicher Bauarbeiten komplett gesperrt werden. Und das für eine lange Zeit.

Die Bauarbeiten starten ab Freitag, 16. August, und sollen bis zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember dauern. Die Fernzüge fahren in dieser Zeit über Stendal, Uelzen und Lüneburg und halten mitunter an diesen Stationen. Die Fahrzeit verlängert sich um rund 45 Minuten. Da die Strecke in Abschnitten nur eingleisig befahren werden kann, fährt pro Stunde dann nur ein Fernzug statt wie bisher zwei. Das hat Auswirkungen auf die Auslastung.

Pendler, die von Hamburg nach Wittenberge wollen, müssen auf Ersatzbusse ausweichen. Diese Busse halten auch in Ludwigslust. Die Strecke über Schwein wird ebenfalls zur Baustelle: Bis zum 29. September fahren keine ICE auf dieser Strecke. Es gibt Ersatzbusse und über Lübeck verkehrt ein IC pro Tag.

Das kostet die Baustelle Hamburg – Berlin

Die Kosten der Baumaßnahmen sind beeindruckend. Rund 2,2 Milliarden Euro wird die Erneuerung kosten. In dem Betrag ist bereits ein Risikopuffer in Höhe von rund 400 Millionen Euro enthalten, wie der bundeseigene Konzern mitteilte.

Der Start der Bauarbeiten ist noch in die Sommerferien beider Bundesländer gelegt. In Hamburg beginnt die Schule am 3. September 2025 wieder, in Berlin erst am 8. September. Das Ende der Sanierungsarbeiten wird für den April 2026 erwartet.

Hintergrund der Bauarbeiten ist ein Programm, mit dem die Bahn bis 2030 rund 40 viel befahrene Strecken grundlegend sanieren möchte, um dadurch pünktlicher und zuverlässiger zu werden. "Die DB baut das hoch belastete Schienennetz in diesem Jahrzehnt zu einem Hochleistungsnetz aus", schreibt der Konzern selbst über die groß angelegte Baumaßnahme. "Moderne Anlagen reduzieren die Anzahl der infrastrukturbedingten Störungen deutlich, zusätzliche Überholmöglichkeiten für Züge sorgen für mehr Flexibilität."

Eine weitere Strecke, die nun modernisiert wird, ist die Strecke zwischen Frankfurt am Main und Mannheim. Für die 117 Gleiskilometer lange Strecke plant der Konzern eine Bauzeit von fünf Monaten ein.