Prozess in Hamburg "Prince Charming"-Star kassiert Klatsche vor Gericht
Nach einem Weihnachtsmarktbesuch hatte der Gewinner der Show "Prince Charming" einen Sicherheitsmann angezeigt. Im Gericht gab er sich nun kleinlaut.
Was hat sich am 2. Dezember 2021 auf dem Weihnachtsmarkt "Santa Pauli" auf der Hamburger Reeperbahn zugetragen? Das wollte das Amtsgericht in Hamburg am Dienstag klären. Angeklagt war ein 39-jähriger Security-Mitarbeiter, der den Reality-Star Nicolas Puschmann grundlos ins Gesicht geschlagen haben soll.
Der heute 31-Jährige erlitt dadurch eine blutige Nase und Schwellungen im Gesicht. Der Grund für den Ausraster des 39-Jährigen soll ein abgerissener Wasserschlauch gewesen sein. Hier lesen Sie mehr zur Anklage.
Nicolas Puschmann hatte 1,66 Promille im Blut
Am Dienstag nun musste Puschmann als Zeuge aussagen. Im Gerichtssaal gab er sich jedoch, anders als in seinen Aussagen bei der Polizei, ziemlich zurückhaltend. "Es ist mir super unangenehm, dass ich so betrunken war", begann er laut "Mopo" seine Aussage. "Es könnte sein, dass ich mich auf dem Weihnachtsmarkt nicht gut benommen habe."
Das klang im Dezember 2021 jedoch noch ganz anders. Puschmann, der als erster Gewinner der Datingshow "Prince Charming" bekannt geworden war, berichtete damals unter Tränen in seiner Instagram-Story über den Vorfall und zeigte sich mit geschwollener Lippe und blutige Nase. Die Videos wurden kurz darauf von seinem Account gelöscht.
Inzwischen will sich der Reality-Star laut "Mopo" nur noch vage an den Abend erinnern können. Sein festgestellter Alkoholwert im Blut an dem Abend stützt zumindest diesen Teil der Aussage – er betrug laut "Mopo" 1,66 Promille.
Zeugin entlastet Angeklagten – Freispruch
Die Betreiberin des Weihnachtsmarkstandes, bei dem Puschmann und sein Begleiter den Schlauch abrissen, habe bezeugt, dass der Angeklagte eine Abwehrbewegung gegenüber dem Geschädigten ausgeführt hatte, der sich körperlich und verbal aggressiv verhalten hatte, sagt Kai Wantzen, Sprecher des Oberlandesgerichts Hamburg, t-online auf Anfrage.
Deshalb sei der Security-Mann vom Vorwurf der vorsätzlichen Körperverletzung freigesprochen worden. "Wie genau es zu den Verletzungen des Geschädigten gekommen ist, konnte in der Beweisaufnahme nicht geklärt werden. Letztlich war eine Notwehrsituation nicht auszuschließen", erklärt der Sprecher weiter.
Ob sich der Fall damit für den Schauspieler, der sich im Mai 2021 als erster Mann mit einem männlichen Partner bei "Let's Dance" in die Herzen der Zuschauer tanzte, erledigt hat? Das ist noch offen. Laut "Mopo" erwägt der Sicherheitsmann eine Schadenersatzklage wegen der entgangenen Einnahmen. Über eine solche Zivilklage hat Wantzen im Moment keine Informationen. Eine Anfrage von t-online an Puschmanns Management blieb bislang unbeantwortet.
- Anfrage bei Pressestelle des Oberlandesgerichts Hamburg
- mopo.de: "Peinliche Gerichtsklatsche für den TV-Tänzer" (kostenpflichtig)