Flutwelle in Altenhagen Wassermassen verursachen Chaos in Hagen
Weil das Hauptrohr der Wasserversorgung in Hagen geplatzt ist, sind am Mittwochabend riesige Wassermassen durch die Straßen der Stadt geströmt. Anwohner versuchten in Panik, ihr Hab und Gut zu retten. Mittlerweile können diese jedoch wieder in ihre Wohnungen.
Chaos in Altenhagen: Nach einem Rohrbruch in Hagen wurden am Mittwochabend Straßen im Stadtviertel Altenhagen überschwemmt. Die Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Mittlerweile sind die Straßen jedoch wieder frei und Anwohner durften zurück nach Hause.
Nach Angaben der Feuerwehr platzte gegen 19.20 Uhr im Bereich der Boeler Straße das vier Meter breite unterirdische Hauptrohr der Trinkwasserversorgung, das das Wasserwerk Hengstey und den Hochbehälter am Loxbaum verbindet. Das Stadtviertel Altenhagen wurde laut Polizei daraufhin von einer Flutwelle erfasst, die sich über mehrere Straßen den Heckenweg fortbewegte und dabei unter anderem Müll, Teile des Gehwegs und Teile des Straßenbelags einfach mitriss. Auch eine Hauptverkehrsstraße war von der Überschwemmung betroffen.
"Wir sind alarmiert worden, weil Anwohner ein zischendes Geräusch im Garten gehört haben", sagte der Leiter der Hagener Feuerwehr, Veit Lenke, zu dem stundenlangen Einsatz, der bis in die Nacht zu Donnerstag dauerte. Aus der Erde habe sich ein kräftiger Wasserstrahl ergossen. "Diese Wassermassen haben sich durch drei Vorgärten und 15 Keller durchgeschoben, um sich dann den weiteren Weg zu suchen", schilderte Lenke.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Facebook-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Facebook-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Provisorische Barrikaden
Die Anwohner versuchten, mit provisorischen Barrikaden notdürftig ihr Hab und Gut zu schützen, ehe die Feuerwehr eintraf. Allerdings kam den Einsatzkräften ein massiver Wasserschwall entgegen, so dass sie den Heckenweg zunächst gar nicht herauf fahren konnten.
Erst als Verstärkung eintraf, konnten die Einsatzkräfte anfangen, Barrieren aus Sandsäcken zu errichten, um die umliegenden Gebäude zu schützen. Insgesamt waren 200 Feuerwehrleute im Einsatz. Auch zahlreiche Bewohner packten tatkräftig mit an.
Mehrere Häuser standen laut Feuerwehr allerdings unter Wasser, weshalb 180 Menschen ihre Wohnung verlassen mussten. Der örtliche Energieversorger Enervie konnte das Wasser gegen 22 Uhr an der betroffenen Leitung abstellen. Es strömte aber auch Stunden nach dem eigentlichen Rohrbruch – wenn auch in langsamerer Geschwindigkeit – Wasser auf die Straße. Die Feuerwehr begann gleichzeitig, die Keller auszupumpen und das Wasser in die Kanalisation zu leiten.
- Nach Rockerkrieg: Handgranaten und Automatik-Gewehre bei Razzia gefunden
- Bedeutendes Bauwerk: Alte Feuerwache in Hagen mit Gedenktafel geehrt
Die Polizei sperrte den Bereich weiträumig ab und bat Autofahrer, die Gegend zu meiden. Trotzdem gab es Hunderte Schaulustige.
Donnerstag gegen 4 Uhr am Morgen waren die größten Schäden behoben, die überschwemmte Straße wieder frei und Anwohner konnten zurück in ihre Wohnungen. Die Höhe des Schadens ist noch nicht absehbar. Die Trinkwasserversorgung der restlichen Stadt war offenbar nicht betroffen.
- Pressesprecher der Feuerwehr Hagen
- Nachrichtenagentur dpa