Frankfurt am Main Wohlfahrtsverband alarmiert über Radikalisierung in Pandemie
Der Paritätische Wohlfahrtsverband in Hessen zeigt sich alarmiert über eine zunehmende Radikalisierung unter den Kritikern der Corona-Maßnahmen in der Pandemie. In einem Positionspapier empfiehlt der Vorstand seinen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, Verschwörungserzählungen und demokratiefeindliche Aussagen zu widersprechen. Auch Verstöße gegen Infektionsschutzregeln in sozialen Einrichtungen dürften nicht geduldet werden, teilte der Paritätische am Montag in Frankfurt mit.
Die Pandemie werde von einer lebhaften und kontroversen Diskussion über die Entscheidungen der Politik begleitet. "Wir begrüßen diese Debatte und beteiligen uns aktiv an ihr", erklärte Barbara Helfrich vom Paritätischen. Dass staatliches Handeln hinterfragt und kritisiert werde, sei in einer Demokratie selbstverständlich und wichtig. "Verschwörungserzählungen stehen für uns jedoch außerhalb dieses demokratischen Diskurses."
Der Paritätische sei besorgt über eine wachsende Gewaltbereitschaft. Landesgeschäftsführerin Yasmin Alinaghi erklärte: "Es gehört zum Charakter von Verschwörungserzählungen, dass sie nicht nach Lösungen suchen, sondern nach Sündenböcken." Die antisemitischen, rassistischen und antifeministischen Haltungen, die in der Szene um sich griffen, seien unvereinbar mit Grundwerten wie Vielfalt, Offenheit und Toleranz.