Frankfurt am Main Durchwachsene Saison für Hessens Freibäder
Erst die Corona-Pandemie und dann das maue Wetter - Hessens Freibäder haben eine mehr als durchwachsene Saison hinter sich. Mit ausgetüftelten Hygienekonzepten hatten sich die Bäder für die Pandemie gerüstet und Online-Buchungsmöglichkeiten mit Zeitfenstern für die Gäste geschaffen, um den Besucherzustrom an heißen Sommertagen einzudämmen - doch die gab es in den vergangenen Wochen kaum. Weil die Pandemie nicht vorbei ist, stellen sich manche Bäder bereits vorsorglich auch für das kommende Jahr auf eine coronakonforme Saison ein.
Bei den Frankfurter Bäderbetrieben beispielsweise heißt es, es sei noch zu früh, um eine endgültige Bilanz zu ziehen. "Aber es ist absehbar, dass diese Saison eher schwierig war", sagte Geschäftsführer Boris Zielinski. Zum einen habe das am schlechten Wetter gelegen, zum anderen seien die Bäder nach wie vor unter Pandemiebedingungen, also mit Besucherbeschränkungen und Hygienekonzept. "Das bedeutet nach wie vor einen hohen Aufwand im organisatorischen Bereich", erklärt Zielinski. Sobald das Wetter allerdings halbwegs gut gewesen sei, seien die Besucher aber auch gekommen.
Von den sieben Frankfurter Freibäder sind vier noch immer geöffnet - die meisten voraussichtlich bis etwa Mitte September. Als letztes macht laut den Planungen das Freibad in Hausen zu, und zwar Anfang Oktober.
Auch die Hanau Bäder GmbH hätte sich mehr Besucher gewünscht. Insgesamt zählten die Hallen- und Freibäder in Hanau im Juni und August 49 342 Gäste und damit deutlich weniger als in Vor-Corona-Zeiten. "Aber unter Corona-Pandemie-Bedingungen und bei dem schlechten bis mittelmäßigen Sommerwetter war leider nicht mehr zu erwarten", hieß es. Seit 6. Juni und noch bis 19. September ist das Heinrich-Fischer-Bad in Hanau für die Besucher geöffnet. Nach derzeitigem Stand sei eine Öffnung auch im kommenden Jahr unter ähnlichen Bedingungen geplant.
In Darmstadt ist man trotz des teils wenig sommerlichen Wetters und der Einschränkungen durch die Pandemie mit der Freibadsaison zufrieden. Seit alle Bäder bis auf eines am 16. Mai die Tore öffneten seien bislang rund 150 000 Besucher gezählt worden. Das seien rund 40 000 mehr als im ersten Corona-Jahr, aber deutlich weniger, als in einer "normalen" Saison, teilte die Stadt mit. 2019 hätten noch rund 400 000 Menschen Abkühlung in den Bädern gesucht. Für die Hygiene- und Abstandsregelungen seien Tickets online verkauft, die Besuchszeiten begrenzt, die Kapazitäten reguliert und Reinigungspausen eingelegt worden. Wie das Prozedere im kommenden Jahr aussehe sei noch unklar. Die diesjährige Saison endet am 12. September.
Auch im Fuldaer Freibad Rosenau waren die angebotenen Zeitfenster in diesem Sommer oft nicht ausgebucht, wie ein Pressesprecher sagt. Das habe vor allem am Wetter gelegen. "Wer hat schon Lust, bei Kälte und Regen ins Bad zu gehen." Bereits im ebenfalls coronageprägten Sommer 2020 und damit früher als viele andere hessische Bäder sei man in Fulda mit einem Hygienekonzept und Buchungssystem am Start gewesen, das auch in dieser Saison gut funktioniert habe. Mit Blick auf nächsten Sommer werde man auf Sicht fahren, sagte der Sprecher. Falls es die Pandemielage zulasse, könne dann zum Normalbetrieb übergegangen werden, andernfalls sei man aber auch vorbereitet. "Jetzt überrascht uns ja nichts mehr." Gerade Badegäste, die beispielsweise etwas sportlicher Bahnen schwimmen wollen, hätten die Entzerrung durch das Buchungssystem auch schätzen gelernt.