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2021 bisher weniger Organspender und -spenden in Sachsen


Frankfurt am Main
2021 bisher weniger Organspender und -spenden in Sachsen

Von dpa
02.06.2021Lesedauer: 2 Min.
OrganspendeausweisVergrößern des BildesEin Mann hält einen Organspendeausweis der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in den Händen. (Quelle: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)

Sachsen liegt bei der Quote der Organspenden regelmäßig über dem Bundesdurchschnitt. Mit 16,7 übertraf die Zahl pro eine Million Einwohner den Wert für Deutschland auch 2020 deutlich, der bei 11 lag. "Das Thema Organspende ist nicht durch die Corona-Pandemie verdrängt worden", teilte das Sozialministerium in Dresden mit. Aber die Arbeitsweise im Spendenprozess wurde angepasst, so werde bei einem positiven Corona-Testergebnis des potenziellen Spenders nicht transplantiert. In den ersten vier Monaten 2021 gab es weniger Organspenden, -spender und -übertragungen als im Vorjahreszeitraum.

Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) waren es mit 45 Transplantationen zehn weniger als zwischen Januar und April 2019. Die Zahl der nach dem Tod gespendeten Organe sank im Vergleich von 71 auf 59, die der Spender von 25 auf 15. Ein Organspender kann bis zu sieben Organe spenden. "Wir hoffen, dass sich diese Entwicklung im weiteren Verlauf des Jahres wieder relativiert", sagte Katalin Dittrich, Geschäftsführende Ärztin in der DSO-Region Ost, zum Tag der Organspende (5. Juni). Es gebe erfahrungsgemäß starke Schwankungen im Jahresverlauf. Die Organspendeaktivität sei 2020 aber unverändert geblieben und "sogar etwas gestiegen".

Laut DSO-Statistik wurden im vergangenen Jahr 144 Organe transplantiert, 37 weniger als 2019. Allerdings stellten 68 Menschen und damit zwei mehr nach ihrem Tod Organe für schwerkranke Patienten zur Verfügung - und auch die Anzahl der Spenderorgane war mit 227 um 22 höher als im Jahr davor. Laut Dittrich war das Universitätsklinikum Dresden mit 19 realisierten Organspenden bundesweiter Spitzenreiter. Dazu kamen Lebenstransplantationen von 23 Nieren.

In der Corona-Pandemie 2020 gingen die Zahl der Organspenden nach Angaben von Dittrich auch bundesweit leicht um zwei Prozent zurück, von 932 auf 913, in den anderen EU-Mitgliedsländern um 13 Prozent. Deutschland habe weniger stark vom internationalen Austausch über Eurotransplant profitiert. In Sachsen wurden trotz Überlastung einiger Krankenhäuser in der zweiten Welle der Corona-Pandemie weiterhin Organspenden durchgeführt. Nur die Lebensspende-Programme für Nieren und Teil-Lebern waren zeitweise ausgesetzt. Aktuell standen Ende Mai 444 Patienten aus Sachsen auf den Wartelisten der Vermittlungsstelle Eurotransplant. Insgesamt werden 462 Organe benötigt, meist Niere, Leber oder Herz.

Lebensrettende Organspenden sind in Deutschland nur mit ausdrücklicher Zustimmung erlaubt. Um mehr Bürger dazu zu bewegen, konkret über eine Spende nach dem eigenen Tod zu entscheiden, wird auf mehr Aufklärung gesetzt. Mit dem Tag der Organspende wird seit 1963 alljährlich am ersten Samstag im Juni aller Organspender gedacht, deren Angehörigen gedankt und für die Organspende geworben. Auch das Sozialministerium in Dresden appellierte, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und eine Entscheidung zu treffen.

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