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Steigende Corona-Zahlen: Frankfurt führt Alkoholverbote und Sperrstunde ein


Steigende Corona-Zahlen
Frankfurt führt Alkoholverbote und Sperrstunde ein

Von dpa
Aktualisiert am 06.10.2020Lesedauer: 2 Min.
Passanten auf der Frankfurter Zeil (Symbolbild): Bald gilt hier eine Maskenpflicht.Vergrößern des Bildes
Passanten auf der Frankfurter Zeil (Symbolbild): Bald gilt hier eine Maskenpflicht. (Quelle: Ralph Peters/imago-images-bilder)
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Die Stadt Frankfurt hat wegen steigender Infektionszahlen neue Corona-Maßnahmen beschlossen. Dazu zählen Alkoholverbote und eine Sperrstunde.

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen in Frankfurt hat der Verwaltungsstab der Stadt eine Reihe von Einschränkungen beschlossen. So wird in Einkaufspassagen und großen Einkaufsstraßen wie der Zeil eine Maskenpflicht eingeführt, kündigte Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) am Dienstag nach der Sitzung des Krisenstabs an.

Voraussichtlich von Freitag (9.10.) an und bis Ende kommender Woche werde außerdem für Gaststätten eine Sperrstunde in der Zeit von 22 bis 6 Uhr eingeführt. Im öffentlichen Raum – auf Plätzen, Straßen und Grünflächen – werde Alkoholkonsum verboten. In Einkaufspassagen und großen Einkaufsstraßen wie der Zeil werde eine Maskenpflicht eingeführt. "Wir müssen jetzt reagieren, sonst verspielen wir die erreichten Erfolge", betonte Feldmann.

"Ernste Lage"

Welche Straßen und Bereiche betroffen sein werden, sollte voraussichtlich am Mittwoch mit Experten abgegrenzt werden, sagte Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Grüne). Er rechnete damit, dass schon in den nächsten Tagen die Zahl von 50 Infizierten je 100.000 Einwohnern an sieben aufeinanderfolgenden Tagen überschritten werden könnte. Das entspricht der Warnstufe Rot des Eskalationskonzepts des Landes. Am Dienstagvormittag betrug diese sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in Frankfurt 46,5 Fälle. Da zunächst eine Allgemeinverfügung der Stadt veröffentlicht werden muss, treten die Maßnahmen nicht unmittelbar in Kraft. Majer und Feldmann sprachen von einer ernsten Lage. Einen Grund zur Panik gebe es aber nicht.

Unterdessen haben sich in Hessen seit Beginn der Pandemie mehr als 20.000 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Die Gesamtzahl stieg seit Montag um 135 auf 20.113 Fälle, wie das hessische Sozialministerium in Wiesbaden mitteilte. Stand Dienstag starben 556 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19. Das waren drei Todesfälle mehr als am Vortag.

Frankfurt weist dabei die meisten Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner (Inzidenz) auf, der Wert gilt als wichtige Kennziffer für den Verlauf der Pandemie. Dahinter folgen die Stadt Offenbach mit 45,9 sowie der Kreis Groß-Gerau mit 35,5.

Maßnahmen, um Lockdown zu verhindern

Ob ähnlich wie in der Nachbarstadt Offenbach eine Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen angeordnet werde, solle in der kommenden Woche – noch vor Ende der Herbstferien – entschieden werden, sagte Majer über die Beratungen des Verwaltungsstabs. Bei privaten Feiern sollen in öffentlichen oder angemieteten Räumen maximal 25 Menschen zusammenkommen. Für Feiern in privaten Räumen werde dringend eine Begrenzung auf höchstens zehn Personen empfohlen. Mit den Maßnahmen solle auch ein bevorstehender Lockdown verhindert werden, so Majer.

"Der Kampf gegen Corona ist ein Langstreckenlauf", sagte Feldmann. Frankfurt sei bisher zwar gut durch die Krise gekommen. "Aber noch ist nichts gewonnen, wie die steigenden Zahlen zeigen." Fast ein Viertel –insgesamt 24 Prozent – der Neuinfizierten in Frankfurt sind 20 bis 29 Jahre alt, 22,8 Prozent gehören der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen an. In 30 Fällen handelte es sich um Reiserückkehrer, 89 Fälle gehen auf eine Gemeinschaftsunterkunft zurück. Derzeit gibt es den Angaben zufolge 456 "aktive" Fälle in Frankfurt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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