Doppelspitze will es richten Führen diese drei Kandidaten Hessens Grüne aus der Krise?

Mit einem neuen Landesvorstand wollen Hessens Grüne die Querelen um eine angebliche Parteispendenaffäre hinter sich lassen. Drei Kandidaten haben ihren Hut für die Doppelspitze in den Ring geworfen.
Mit der Wahl eines neuen Landesvorstands wollen die hessischen Grünen an diesem Samstag die Weichen für die Zukunft stellen. Zu dem Treffen (11.00 Uhr) haben sich rund 900 Mitglieder im Marburger Lokschuppen angekündigt. Als Gastrednerin wird die Grünen-Bundesvorsitzende Franziska Brantner erwartet.
Für die Doppelspitze der Partei in Hessen wollen Anna Lührmann, Julia Frank und Tobias Dondelinger kandidieren. Lührmann ist Grünen-Bundestagsabgeordnete und noch Staatsministerin für Europa und Klima im Auswärtigen Amt. Sie hatte auch gemeinsam mit dem früheren Bundesvorsitzenden Omid Nouripour die Landesliste der Grünen zur Bundestagswahl angeführt, bei der die Partei 11,6 Prozent der Stimmen erhielt. Julia Frank steht an der Spitze des Grünen-Kreisverbands Frankfurt. Dondelinger amtiert als Beisitzer im bisherigen Landesvorstand und ist Stadtverordneter in Offenbach.
Der anstehenden Wahl einer neuen Landesspitze waren Querelen und zunächst der Rücktritt der hessischen Co-Vorsitzenden der Grünen, Kathrin Anders, vorausgegangen. Sie hatte eine aus ihrer Sicht unzureichende Aufarbeitung einer angeblichen Parteispendenaffäre um Reisen des anderen Landesvorsitzenden Andreas Ewald nach Israel und in die USA bemängelt. Auch die anderen Vorstandsmitglieder kündigten daraufhin ihren Rücktritt an, wirksam wird dies jetzt zum Parteitag. Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden gab nur einen Tag vor dem Treffen der Grünen Entwarnung: Die Vorermittlungen hätten einen Anfangsverdacht gegen Ewald verneint.
- Nachrichtenagentur dpa