Weiterer Corona-Anstieg Essen knapp unter Warngrenze für Neuinfektionen

Die Corona-Fälle steigen in Essen rasant an. Am Freitagmorgen lag die 7-Tage-Inzidenz für Neuinfektionen nur noch knapp unter dem kritischen Warnwert. OB Thomas Kufen berät nun mit der Bundeskanzlerin, was zu tun ist.
Mit Essen liegt eine weitere nordrhein-westfälische Großstadt in der Corona-Pandemie nur noch ganz knapp unter der wichtigen Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Das nordrhein-westfälische Landeszentrum Gesundheit (LZG) gab den Wert für Essen mit 48,4 (plus 5,0 im Vergleich zum Vortag).
Essener OB im Gespräch mit der Kanzlerin
Weil sich vor allem Großstädte und Ballungszentren zu Hotspots in der Corona-Pandemie entwickeln, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Freitagmittag die Rathauschefs der elf größten deutschen Städte zu einer Videokonferenz eingeladen. Aus NRW sind neben dem Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen auch die Oberbürgermeister von Düsseldorf, Dortmund, und Köln dabei.
In ganz NRW steckten sich den LZG-Zahlen vom Freitag zufolge 28,6 Menschen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen mit dem Coronavirus an, ein Plus von 1,6 im Vergleich zum Vortag. Nordrhein-Westfalen hat seit Tagen die höchsten Ansteckungsraten aller deutschen Flächenländer. Entscheidend für Beschränkungen des öffentlichen Lebens ist aber nicht die landesweite Entwicklung, sondern die Lage vor Ort.
Flickenteppich der Maßnahmen in NRW
Die nordrhein-westfälische Corona-Schutzverordnung schreibt vor, dass Kreise und kreisfreie Städte bei Überschreiten der 50er-Schwelle zwingend Einschränkungen für das öffentliche Leben erlassen müssen. So bestimmt die Landesregierung unter anderem, dass Feiern außer Haus dann nur noch aus besonderem Anlass und mit höchsten 25 Teilnehmern erlaubt sind.
Mehrere Städte und Kreise hatten bei Überschreiten der 50er-Marke außerdem die Maskenpflicht im Schulunterricht wieder eingeführt, die Teilnehmerzahl bei Veranstaltungen begrenzt oder bestimmt, dass sich in der Öffentlichkeit nur noch Gruppen aus maximal fünf Menschen treffen dürfen. Was im Einzelnen vor Ort und ab wann gilt, wird dabei immer mehr zum Flickenteppich.
- Nachrichtenagentur dpa