Erfurt Gedenken an Opfer des Erfurter Schulmassakers vor 20 Jahren
In Erfurt wird heute der 16 Opfer des Amoklaufs im Gutenberg-Gymnasium vor zwanzig Jahren gedacht. Schüler und Lehrer von heute wie damals, aber auch Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und weitere Vertreter der Landesregierung versammeln sich dazu an der Gedenktafel mit den Namen der Opfer. Auch sollen um 11.00 Uhr die Glocken in der Thüringer Landeshauptstadt läuten. Zu dieser Zeit hatte am 26. April 2002 die Tat eines ehemaligen Schülers begonnen.
Der 19-Jährige erschoss innerhalb von knapp zehn Minuten zwölf Lehrkräfte, eine Schülerin und einen Schüler, eine Sekretärin, einen Polizisten und letztlich sich selbst. Es war das erste Schulmassaker eines solchen Ausmaßes an einer deutschen Schule, dem 2009 die Tat im baden-württembergischen Winnenden folgte. Zuvor waren Massaker mit Schusswaffen ein Phänomen, dass man in Deutschland aus den USA kannte, etwa von der Columbine High School in Littleton (1999).
Vor zwei Jahren fand der Gedenktag coronabedingt gar nicht statt, voriges Jahr unter scharfen Auflagen. In diesem Jahr sollen sich Angehörige, Ehemalige, Förderer und Freunde im Anschluss an die Gedenkveranstaltung wieder - unter Ausschluss der Medien - in der Schule begegnen können. Um 18.00 Uhr ist zudem eine Gedenkandacht in der Andreaskirche Erfurt geplant.