Erfurt Pflanzaktion für Bergmischwälder in Thüringen
In den Thüringer Mittelgebirgsregionen sollen in den kommenden Jahren statt der vorherrschenden Fichten klimabeständigere Bergmischwälder heranwachsen. Darauf wurde am Mittwoch bei einer Pflanzaktion bei Oberhof mit Thüringens Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) verwiesen. Gesetzt wurden nach Angaben der Landesforstanstalt Weißtannen und Buchen. Derzeit wachsen vor allem Fichten in den Kammlagen des Thüringer Waldes, die durch Trockenheit, Sturm und Borkenkäferbefall leiden.
"Der klimastabile Waldumbau mit vielfältigen Baumarten ist eine Hauptaufgabe der Landesregierung", erklärte Forstministerin Susanna Karawanskij (Linke). Im Zeitraum 2019 bis 2022 stünden jährlich vier Millionen Euro für den Privat- und Kommunalwald zur Verfügung. Für die Wiederbewaldung von rund 45.000 Hektar Schadfläche und den langfristigen Waldumbau gebe es jährlich weitere elf Millionen Euro im Zeitraum 2021 bis 2036.
Die Landesforstanstalt sei beauftragt, beide aufeinander aufbauende Förderprogramme im Staatswald sowie zusammen mit Privat- und Kommunalwaldbesitzern umzusetzen, erklärte Vorstand Volker Gebhardt. Sie unterhält nach eigenen Angaben bei Oberhof seit 2012 eine Waldumbau-Demonstrationsfläche. Dort würden verschiedene Verfahren getestet - Pflanzung, Saat oder Selbstaussaat vorhandener Bäume - die sogenannte Naturverjüngung.
Häufig zur Walderneuerung eingesetzt werden laut Forstministerium Eichen - allein 2021 wurden 826.000 gesetzt - Douglasien, Buchen Weißtannen, aber auch Ahornarten, Linden, Ulmen und Hainbuchen. Im vergangenen Jahr gab es laut Ministerium mit 2,1 Setzlingen einen Pflanzrekord im Staatsforst. Ähnlich hoch soll die Zahl der Bäumchen, die in die Erde kommen, auch im Jahr 2022 sein.