Erfurt Erneuter Prozess gegen Turntrainer: Urteil möglich
Der zweite Verhandlungstag könnte im neu aufgelegten Prozess gegen einen Turntrainer aus Weimar auch der letzte sein. Der Vorsitzende Richter wies beim Auftakt am vergangenen Freitag darauf hin, dass bereits beim nächsten anberaumten Termin am Montag (9.30 Uhr) die Beweisaufnahme geschlossen und Plädoyers gesprochen werden könnten. Auch eine Urteilsverkündung schloss er nicht aus. Bis zum 24. März waren zunächst drei weitere Termine anberaumt worden.
Das Landgericht hatte den heute 32-jährigen Angeklagten bereits 2018 wegen sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen in 82 Fällen, teils in Tateinheit mit sexuellem Missbrauch von Kindern, teils in Tateinheit mit Verbreitung pornografischer Schriften und mit sexueller Nötigung, für schuldig befunden. Der BGH hob das Urteil später teilweise auf - unter anderem mit der Begründung, dass der Mann nicht ausreichend von den Richtern belehrt worden sei.
Nachdem sich Anklage und Verteidigung am Freitag darauf einigten, nur noch die Taten zur Debatte zu stellen, deren Schuldspruch nicht vom BGH in Frage gestellt wurde, muss nun ausschließlich neu über das Strafmaß entschieden werden. Mehr als 50 Tatvorwürfe von insgesamt zwei Betroffenen, bei denen komplett neue Verhandlungen nötig gewesen wären, wurden damit eingestellt. Es ist mit einem deutlich geringeren Strafmaß zu rechnen.