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Trägerschaft für Thüringens größtes MVZ geändert


Erfurt
Trägerschaft für Thüringens größtes MVZ geändert

Von dpa
27.01.2022Lesedauer: 2 Min.

Thüringens größtes Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ), die Dr. med. Kielstein Ambulante Versorgung GmbH, wird seit Jahresbeginn in Trägerschaft des Krankenhauses Berlin-Schöneberg geführt. Das Kielstein-MVZ hat eine Beteiligung an dem Krankenhaus erworben, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Die Klinik gehört zum Unternehmensportfolio der Beteiligungsgesellschaft Triton.

Das vor 15 Jahren gegründete MVZ des niedergelassenen Arztes Volker Kielstein umfasst rund 30 Praxen mit 500 Beschäftigten in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Bei der Berliner Klinik handelt es sich um ein Belegkrankenhaus - ein Krankenhaus also, in dem niedergelassene Ärzte ihre Patienten zum Beispiel operieren können.

Begründet wurde die Umstrukturierung mit der deutschen Rechtslage, wonach ärztliche Inhaber von MVZ bei jedem Unternehmensvorfall vollständig mit ihrem gesamten privaten Vermögen hafteten und keine rechtliche Möglichkeit hätten, im Rentenalter oder Todesfall eine familiäre Unternehmensnachfolge zu regeln. Zudem bedeute ein gesundheitlicher Arbeitsausfall unter Umständen den Verlust der Zulassung und damit das abrupte Ende des gesamten Unternehmens.

Dies sei gegenüber Patienten und Mitarbeitern perspektivisch nicht zu verantworten. "Einzig mögliche Abhilfe schafft die Trägerschaft eines Krankenhauses", erklärte Kielstein laut Mitteilung. Für die Patienten ändere sich durch den Schritt nichts. Kielstein bleibt weiter ärztlicher Leiter des MVZ.

MVZ können sowohl von niedergelassenen Ärzten als Inhaber als auch von Krankenhäusern betrieben werden. Sie sind - wie klassische Praxen - an sogenannte Vertragsarztsitze gebunden, die von Kassenärztlichen Vereinigungen und Krankenkassen vergeben werden. Anders als bei Praxen niedergelassener Ärzte gehen inhabergeführte MVZ beim Tod der Inhaber nach Angaben der KV Thüringen nicht einfach in die Erbmasse über, die Nachfolge muss schon vorher vertraglich geregelt werden. In Thüringen gibt es laut KV 147 medizinische Versorgungszentren, der überwiegende Teil wird von Krankenhäusern betrieben.

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