Erfurt Umfrage: Rot-Rot-Grün könnte Mehrheit erreichen
Mehr als zwei Monate nach dem abgesagten Termin für eine Landtagswahl könnte einer Umfrage zufolge ein rot-rot-grünes Bündnis im Falle einer Wahl wohl mit einer Mehrheit rechnen. Die drei bisherigen Partner Linke, SPD und Grüne würden zusammen auf 49 Prozent der Stimmen kommen, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa hervorgeht, die von den Zeitungen der Funke Medien Thüringen in Auftrag gegeben wurde.
Demnach scheint vor allem die SPD weiterhin von ihrem Erfolg auf Bundesebene profitieren zu können: Die Sozialdemokraten liegen der Insa-Umfrage zufolge bei 18 Prozent. Bei der Landtagswahl 2019 hatte die SPD 8,2 Prozent der Stimmen erreicht. In einer Insa-Umfrage vom Oktober hatte die SPD sogar auf dem zweiten Platz bei 21 Prozent gelegen.
Stärkste Kraft würde der aktuellen Umfrage zufolge mit 24 Prozent die Linke werden, vor der AfD, die auf 23 Prozent käme. Im Vergleich zum Ergebnis von 2019 wäre dies für die Linke dennoch ein Abstieg. Damals hatte die Partei von Regierungschef Bodo Ramelow 31 Prozent erreicht.
Der Umfrage nach würde die CDU noch hinter der SPD auf dem vierten Platz landen - mit nur noch 15 Prozent. Die FDP könnte 7 Prozent erzielen, ebenso die Grünen. Für beide Parteien wäre dies eine Verbesserung im Vergleich zu ihrem Ergebnis von 2019.
In Thüringen führt der Linke-Politiker Bodo Ramelow eine rot-rot-grüne Minderheitsregierung, der vier Stimmen im Landtag in Erfurt fehlen. Eigentlich hätte es im Sommer zur Auflösung des Landtages und damit zur Neuwahl am 26. September kommen sollen. Doch weil sich abzeichnete, dass die nötige Zweidrittel-Mehrheit nicht zustande kommen würde, wurde die Neuwahl abgesagt.