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Neue Finanzspritze zum Abbau von Barrieren angekündigt


Erfurt
Neue Finanzspritze zum Abbau von Barrieren angekündigt

Von dpa
03.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Förderung der Barrierefreiheit in ThüringenVergrößern des Bildes
Ein ertastbares Stadtmodell mit Informationen in Blindenschrift steht auf dem Fischmarkt. (Quelle: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/dpa-bilder)

Thüringen soll eine neue Richtlinie zur Förderung der Barrierefreiheit bekommen. Im öffentlichen Bereich bestehe riesiger "Nachholbedarf", sagte der Behindertenbeauftragte des Landes, Joachim Leibiger, der Deutschen Presse-Agentur. Mit einem Zuschuss von 5000 bis 10.000 Euro sollten private Unternehmen im öffentlichen Dienst, aber auch Privatpersonen, nun bei der Umsetzung einzelner Projekte unterstützt werden. "Damit kann man etwa eine Rampe anbauen oder einen kleinen Aufzug stellen."

Leibiger kritisierte, dass Rollstuhlfahrer zum Beispiel noch immer Probleme hätten, über eine Rampe auf ein Ausflugsschiff zu gelangen. Vielen Pensionen fehle ein Eingang mit Schräge. Auch sei noch lange nicht überall ein Handlauf, wo Menschen mit einer Sehbehinderung ihn bräuchten. Die meisten Internetseiten - auch seine eigene - seien nicht komplett oder gar nicht barrierefrei.

Eine Website gilt als barrierefrei, wenn sie für ein breitestmögliches Spektrum an Menschen mit unterschiedlichsten Fähigkeiten zu hören, zu sehen, zu verstehen oder sich zu bewegen zugänglich ist.

"Der Bedarf ist natürlich immens in allen Bereichen", sagte auch der Referent für Behindertenhilfe und Sozialhilferecht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Thüringen, Ralf Schneider. Noch seien die Rahmenbedingungen der neuen Förderrichtlinie aber zu vage, um sie beurteilen zu können. Die Richtlinie soll Leibiger zufolge kommende Woche vorgestellt werden. Noch in diesem Jahr sollen dann auch Anträge möglich sein.

Das Sozialgesetzbuch definiert, dass Menschen als behindert gelten, wenn "ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen". Leibiger zufolge leben rund 18 Prozent der insgesamt rund 2,1 Millionen Menschen in Thüringen mit einer sogenannten Schwerbehinderung.

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