Erfurt Buga zieht weiter: 1,5 Millionen Besucher in Erfurt
Nach 171 Tagen in Erfurt zieht die Bundesgartenschau von der thüringischen Landeshauptstadt weiter nach Mannheim. Zum Abschluss der diesjährigen Ausstellung in Erfurt nahm der Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) am Sonntag einen Blumenkasten als eine Art symbolischer Staffelstab in Empfang. In der Stadt in Baden-Württemberg ist 2023 die nächste Bundesgartenschau geplant. In Erfurt lockte das von der Corona-Pandemie mit ihren Einschränkungen überschattete Festival der Blüten, Blumen und Gärtner gut 1,5 Millionen Gäste an, wie die Veranstalter mitteilten.
Bei schönstem Herbstwetter herrschte am Wochenende nochmals reger Betrieb zwischen Blumenbeeten und in den Ausstellungshallen an den beiden Standorten Egapark und Petersberg. Der Samstag sei mit gut 20 600 Schaulustigen sogar der besucherstärkste Tag an den zwei Standorten gewesen, teilte die Buga GmbH mit. Zum Abschluss zogen mehr als 340 Beteiligte wie Gärtner, Mitarbeiter und Helfer in einem Umzug vom Egapark zum etwa drei Kilometer entfernten Petersberg.
Die Organisatoren hatten ursprünglich 1,9 Millionen Besucher erhofft. Doch Corona-Beschränkungen wie zunächst wochenlang geschlossene Blumenhallen und die Maskenpflicht auf dem Gelände kostete nach Einschätzung von Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) Besucher. "In einem normalen Jahr - ohne die Pandemie und die anfänglich verpflichtenden Tests - hätten wir die avisierten Besucherzahlen von knapp 1,9 Millionen mit Sicherheit erreicht, vielleicht sogar überboten", sagte er.
Andererseits sei die Buga "das Geschenk, was in diesen schweren Momenten alle brauchten", gewesen. Sie habe nicht nur die Corona-Verluste bei Erfurter Gewerbetreibenden verringert, sondern auch die allgemeine Stimmung gehoben. Im Vorfeld der Buga waren 180 Millionen Euro investiert worden, wovon nicht nur das Ausstellungsgelände, sondern auch die Infrastruktur in Erfurt profitierte. Dies hat nach Meinung von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) einen bleibenden Wert für Thüringen. "Wir können über Jahre von den Investitionen zehren - auch für den Tourismus und das Image Thüringens als Reiseland", sagte Ramelow der Deutschen Presse-Agentur. Von dem Entstandenen werde nur wenig zurückgebaut.
Ramelow zufolge wurde mit dem 36 Hektar großen Egapark erstmals ein historisches Gartenensemble für eine Buga genutzt und aufgewertet. Zudem hätten die Erfurter mit der Geraaue einen neuen Erholungs- und Freizeitbereich erhalten. Auch das Areal auf dem Petersberg bleibe nach der Buga ein attraktives Freizeitangebot und ein Veranstaltungsort. Dort sei 2022 die zentrale Feier zum Tag der Deutschen Einheit, den Thüringen ausrichte, geplant.
Bei der Buga in Mannheim vom 14. April bis zum 8. Oktober 2023 hoffen die Veranstalter auf 2,1 Millionen Besucher. Ausstellungsorte sind der Mannheimer Luisenpark, der nach dem Vorbild englischer Landschaftsparks entstanden ist und in den 1970er Jahren modernisiert wurde. Das Spinelli-Gelände als zweiter Standort wiederum ist geprägt durch seine ehemals militärische Nutzung.