Erfurt CDU-Generalsekretär: Umfragetief wenig überraschend
Thüringens CDU-Generalsekretär Christian Herrgott hält das aktuelle Umfragetief seiner Partei in Thüringen für wenig überraschend. "Der Trend der Bundestagswahl spitzt sich hier zu. Den Vertrauensverlust der CDU auf Bundesebene bekommen auch wir in Thüringen zu spüren", sagte Herrgott am Dienstag in einer Reaktion auf eine am Montag veröffentlichte Insa-Umfrage im Auftrag der "Thüringer Allgemeinen". Darin kommt die CDU nur noch auf 15 Prozent und würde auf den vierten Platz hinter AfD, Linker und SPD landen, wenn am Sonntag Landtagswahl wäre.
Die Christdemokraten sind damit nicht mehr weit entfernt von ihrem Umfragetief kurz nach der Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten mit Stimmen von AfD, CDU und FDP im vergangenen Jahr. Damals lag die CDU in Erhebungen bei 12 bis 15 Prozent, konnte sich aber in der Folge wieder auf relativ stabile Werte bei mehr als 20 Prozent einpendeln. Im Juli hatten sie die Meinungsforschungsinstitute Insa und Infratest-dimap bei 21 Prozent gesehen.
Herrgott bezeichnete die neue Umfrage als "Momentaufnahme". "Entscheidend ist aber, dass wir als CDU Thüringen jetzt gemeinsam eine Idee davon entwerfen, wie unser Land und unsere Partei in Zukunft aussehen sollen."
Am 16. Oktober sollen Teile der Thüringer CDU-Parteibasis zu einem regulären Landesparteitag zusammenkommen, um weiter über die Auswirkungen der Bundestagswahl zu sprechen. Wahlen des Vorstandes stehen dem Generalsekretär zufolge nicht an. "Der Landesparteitag ist ein weiterer Baustein zur Auswertung der Bundestagswahl und der Zukunftsaufstellung der CDU in Thüringen."
Unter anderem plant die Partei eine Mitgliederbefragung, in der es auch um den Auswahlprozess des Kanzlerkandidaten gehen soll. Ergebnisse werden bis Ende des Jahres erwartet. Außerdem soll es eine Tour des Präsidiums durch das Land geben.