Erfurt 13 Kinder im ersten Halbjahr aus Thüringen abgeschoben
Erfurt (dpa/th) – Die Ausländerbehörden in Thüringen haben im ersten Halbjahr 2021 Menschen vor allem nach Mazedonien, Georgien und Albanien abschieben lassen. Insgesamt seien 48 Personen in ihre Herkunftsländer abgeschoben worden, heißt es in der Antwort des Thüringer Migrationsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grüne-Landtagsabgeordneten Astrid Rothe-Beinlich. Darunter seien auch 13 Kinder gewesen, die in Begleitung ihrer Eltern waren. Deren Abschiebungen hätten die Ausländerbehörden in Erfurt, im Landkreis Greiz und im Wartburgkreis verfügt.
Unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge wurden dagegen im ersten Halbjahr des laufenden Jahres nicht aus Thüringen abgeschoben, heißt es in der Antwort des Ministeriums.
Den Angaben nach wurden nach Mazedonien 15 Menschen und nach Albanien sowie nach Georgien jeweils sieben Menschen abgeschoben. Die meisten der sogenannten Rückführungen zwischen Januar und Juni 2021 verfügten die Ausländerbehörden der Landeshauptstadt und des Landkreises Greiz. Abschiebungen etwa aus Krankenhäusern, Schulen oder Kindergärten gab es nicht, hieß es. Dagegen seien sechs Männer aus Thüringer Gefängnissen in ihrer Heimatländer zurückgeschickt worden.
Zwar sei der allgemeine, bundesweite Abschiebestopp von Menschen nach Syrien zum 31. Dezember 2020 ausgelaufen, schreibt das Ministerium an Rothe-Beinlich. Allerdings würden derzeit dennoch keine eigentlich ausreisepflichtigen Menschen dorthin gebracht. "Abschiebungen nach Syrien waren im ersten Halbjahr 2021 und sind auch gegenwärtig aus faktischen Gründen ausgeschlossen, da keine diplomatischen Beziehungen zu Syrien bestehen, die für Abschiebungsmaßnahmen unabdingbar sind."
Neben den Abschiebungen von Flüchtlingen in ihre Heimatländer wurden den Angaben nach 54 weitere Menschen im Rahmen des Dublin-Verfahrens in einen anderen europäische Staaten geschickt – die meisten von ihnen nach Schweden.