Erfurt Höcke nennt Maaßen "Stachel im Fleisch der CDU"
AfD-Rechtsaußen Björn Höcke hat dem CDU-Bundestagskandidaten Hans-Georg Maaßen eine inhaltliche Nähe zu AfD-Positionen bescheinigt. Der Wahlkampf, den Maaßen als Direktkandidat in Südthüringen führe, habe "nicht mehr viel mit der CDU-Programmatik zu tun", sagte Höcke am Mittwoch in Erfurt. "Es gibt viele Schnittstellen zur AfD." Das liege jedoch nicht an der CDU-Programmatik, sondern allein an der Person von Maaßen. Dieser sei ein "Stachel im Fleisch der CDU" und wirke in seiner Partei wie ein Fremdkörper.
Der ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz bewirbt sich im Wahlkreis 196 im Süden Thüringens um ein Direktmandat bei der Bundestagswahl am 26. September. Seine Kandidatur ist in der CDU heftig umstritten.
Höcke, der Partei- und Fraktionsvorsitzender der Thüringer AfD ist, wollte sich in der Debatte um eine mögliche Wahlempfehlung der AfD für Maaßen nicht festlegen. Der Kreisverband der AfD habe entschieden, mit Jürgen Treutler einen eigenen Kandidaten aufzustellen. Er werde sich da nicht einmischen oder für einen Verzicht von Treutler plädieren, sagte Höcke. In dem umkämpften Wahlkreis in Südthüringen gilt der SPD-Kandidat, der ehemalige Biathlon-Olympiasieger Frank Ullrich, als chancenreicher Gegenpart zu Maaßen.
Der CDU-Landtagsfraktionsvorsitzende Mario Voigt bekräftigte unterdessen die strikte Abgrenzung seiner Partei von der AfD. Er stimme zwar nicht in jeder Position mit Maaßen überein, aber ein breites Spektrum an Persönlichkeiten und Positionen gehöre zu einer Volkspartei wie der CDU, sagte Voigt. Bei Wahlveranstaltungen werbe Maaßen stets um Stimmen für die CDU und ihren Kanzlerkandidaten Armin Laschet.