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Parteien beklagen Zerstörungen und mehr im Wahlkampf


Erfurt
Parteien beklagen Zerstörungen und mehr im Wahlkampf

Von dpa
13.09.2021Lesedauer: 2 Min.
Zerstörte Wahlplakate in ThüringenVergrößern des Bildes
Der abgerissene Teil eines SPD-Wahlplakates liegt auf dem Fußweg. (Quelle: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/dpa-bilder)

Beschmiert, zerstört, bedrängt: Die Parteien in Thüringen bekommen im Bundestagswahlkampf einen teils raueren Wind zu spüren. Die Grünen etwa berichteten in einer dpa-Umfrage von Hunderten zerstörten oder entwendeten Plakaten. Das Ausmaß der täglichen Beschädigungen sei größer als jemals zuvor und behindere den Wahlkampf deutlich.

Einige Mitglieder hätten auch Übergriffe beim Plakatieren gemeldet, außerdem habe es Störaktionen bei Wahlkampfauftritten gegeben. "Solche Taten haben zum Ziel, dass wir keine Präsenz zeigen können und stellen Angriffe auf unsere Demokratie dar", sagte Landesgeschäftsführer Michael Kost.

Auch die Linke berichtete pro Landkreis von teils Dutzenden zerstörten Plakaten und beschmierten Großflächen. Plakate seien teils mit Hakenkreuzen und dem Wort "Volksverräter" beschmiert worden. Im Landkreis Schmalkalden-Meiningen seien Mitglieder auch am Infostand bedrängt worden, woraufhin die Polizei hinzugezogen worden sei. In Sömmerda seien alle Großplakate beschmiert, zerstört oder umgeworfen worden.

Die CDU berichtete ebenfalls von landesweiten Zerstörungen, allerdings sei das Niveau in etwa gleich geblieben. Es gebe aber lokale Hotspots wie beispielsweise Jena, wo Plakate auch im Zentrum abgerissen würden. Tätliche Angriffe auf Wahlkämpfer habe es bislang nicht gegeben. Als Armin Laschet beim Auftritt in Erfurt bedrängt wurde, habe er das souverän gemeistert, sagte ein Sprecher. "Das zeigt, dass Deeskalation funktioniert."

Auch die SPD beobachtete keine Zunahme der Zerstörungen Bei dem Thema habe sich über die Jahre eine "ungutes Niveau" eingependelt, sagte Landesgeschäftsführerin Anja Zachow. "Wir preisen das immer schon ein, dass man nachhängen und nachkleben muss." Im Kontakt auf der Straße beobachtet sie sogar eine Entspannung: "Da hatten wir im letzten Landtagswahlkampf deutlich mehr Pöbeleien." Die gesellschaftliche Stimmung gegenüber der SPD habe sich gebessert. FDP und AfD ließen eine dpa-Anfrage zu dem Thema unbeantwortet.

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