Erfurt Mehrere Parteien begrüßen Einigung zur Ganztagsbetreuung
Mehrere Thüringer Politiker haben die Einigung auf einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen begrüßt. Verzahnte Lern- und Freizeitangebote seien ein Schlüssel für mehr Bildungsgerechtigkeit, erklärte die Thüringer Grünen-Fraktionschefin, Astrid Rothe-Beinlich, am Dienstag. "Sie bieten die Chance, von der Sprachförderung über die Beteiligung in der Schulgemeinschaft bis hin zur Hausaufgabenhilfe, auf jedes einzelne Kind besser einzugehen", so die Bildungspolitikerin.
Geplant ist, dass jedes Kind, das ab dem Schuljahr 2026/2027 eingeschult wird, in den ersten vier Schuljahren Anspruch auf einen Ganztagsplatz bekommt. Am Dienstag sollte es dazu noch eine Abstimmung im Bundestag geben. Auch der Bundesrat muss dem Vorhaben noch zustimmen.
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Antje Tillmann rechnete vor, dass Thüringen von den rund 3,5 Milliarden Euro Bundesmitteln etwa 92 Millionen Euro erhalten werde. Bestandteil der Einigung sei, dass das Geld auch zur Verbesserung der Betreuungsqualität eingesetzt werden kann. "Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder entlastet Eltern und erleichtert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf", erklärte Tillmann. Sie sei froh, dass eine Einigung erzielt worden sei.
Auch der bildungspolitische Sprecher der Linke-Fraktion, Thorsten Wolf, begrüßte die Einigung. "Es ist gut, dass der Bund dauerhaft in die Mitfinanzierung der Verbesserung von frühkindlichen Bildungsangeboten gehen will", erklärte Wolf. Zudem forderte er, Hortangebote an Grundschulen und Gemeinschaftsschulen in Thüringen beitragsfrei zu gestalten.