Erfurt Thüringen plant Frühwarnsystem: Inzidenz bleibt ein Faktor
Thüringen plant ein Corona-Frühwarnsystem, das neben der Sieben-Tage-Inzidenz auch die Hospitalisierungsrate und den Anteil der Corona-Patienten auf den Intensivstationen einschließt. Ein entsprechender Paragraf soll in der vom kommenden Dienstag an geltenden neuen Corona-Verordnung enthalten sein, wie eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Montag auf Anfrage sagte. Der Entwurf befinde sich derzeit in der Abstimmung, Änderungen seien also noch möglich. Zunächst hatte die "Thüringer Allgemeine" berichtet.
Das Frühwarnsystem sieht vor, dass auch künftig die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche als Leitindikator für Eindämmungsmaßnahmen gegen das Corona-Virus gilt. Liegt er plus die Hospitalisierungsrate oder der Anteil der Covid-19-Patienten an den Intensivbetten für drei Tage über bestimmten Schwellenwerten, steigt ein Landkreis oder eine Stadt in eine neue Warnstufe auf.
Grün ist die Ampel für einen Landkreis oder eine Stadt demnach auf jeden Fall bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 35, wenn dort weniger als vier Corona-Patienten wöchentlich ins Krankenhaus kommen und diese weniger als drei Prozent der zur Verfügung stehenden Intensivbetten belegen. Steigt die Inzidenz und ein weiterer Indikator, könne es zu zusätzlichen Einschränkungen kommen, sagte die Ministeriumssprecherin. Wie genau diese aussehen, werde derzeit erarbeitet.
Thüringen hatte schon Ende Juli den Eindämmungserlass aktualisiert und neben der Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen weitere Faktoren aufgenommen. Seit der Ministerpräsidentenkonferenz am
10. August werde nun an der Präzisierung des Systems gearbeitet, sagte die Sprecherin.