Erfurt Ramelow: Geteiltes Deutschland und Europa nicht vergessen
Die Geschichte der deutschen und europäischen Teilung zeigen nach Ansicht von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), dass sich Freiheit und Selbstbestimmung nicht einsperren lassen. Auch deshalb sei es wichtig, an den Mauerbau der DDR vor 60 Jahren und die Öffnung der innerdeutschen Grenze 1989 zu erinnern, erklärte Ramelow am Donnerstag in Erfurt.
Es gehe dabei auch um die Erinnerung an die Menschen, "die an der innerdeutschen Grenze den Wunsch nach Freiheit mit dem Leben bezahlten sowie der vielen Menschen in Ostdeutschland, die im Jahr 1989 das sinnfälligste Symbol der Teilung stürzten und damit den Weg zur Einheit ebneten".
Am 13. August 1961 begann der Bau der Berliner Mauer. Grenzzäune und -türme mit Todesstreifen zogen sich später entlang der Grenze der DDR, um zu verhindern, dass Menschen in die westliche Welt gelangten.
Es gelte heute, die friedliche Kraft der Maueröffnung zu nutzen, um Kalte und Heiße Kriege zu verhindern, so Ramelow. Es sei weiterhin Auftrag, dem Vergessen und der Verharmlosung entgegenzuwirken. Im Bewusstsein bleiben müsse als Mahnung ein geteilte Deutschland und ein Europa mit viel Stacheldraht und Grenzen, die den ehemaligen Osten vom ehemaligen Westen trennten.
Ramelow: "Wir erinnern an getrennte Familien und Geschwister und an eine Zeit, in der Rechtsstaatlichkeit und demokratische Verhältnisse kein normaler Alltag waren." Die Geschichte lehre, dass Freiheit, Frieden und Selbstbestimmung nicht selbstverständlich seien. "Eine Grenze, die heute Deutschland und Europa eint, ist nicht nur ein Mahnmal der jahrzehntelangen Teilung, sondern auch ein Symbol für ein gemeinsames Europa, das Grenzen überwinden kann", sagte der Thüringer Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Peter Wurschi. Umso wichtiger sei es, dass die ehemalige innerdeutsche Grenze als "Grünes Band" erhalten bleibt, "um dort an die Schicksale und Geschichten der Teilung Deutschlands und Europas zu erinnern".