Erfurt Getreideernte: Bauern erwarten Erträge auf Vorjahresniveau
Die Getreideernte in Thüringen dürfte in diesem Jahr nach einer ersten Schätzung ähnliche Mengen einbringen wie 2020. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes vom Freitag ist mit einem Ertrag von 2,4 Millionen Tonnen zu rechnen. Während dies etwa dem Vorjahresniveau entspreche, sei das im Fünfjahresvergleich ein Rückgang um 5 Prozent. Auch der prognostizierte durchschnittliche Hektarertrag liegt mit 6,9 Tonnen unter dem Mittelwert der Jahre 2015 bis 2020 (7,1).
Nach Einschätzung des Thüringer Bauernverbandes stellen die häufigen Regenfälle und Gewitter mit Starkregen die Landwirte vor Herausforderungen. Auf vielen Feldern liege vom Regen platt gedrücktes Getreide auf dem Boden. "Teilweise ist das geknickte Getreide noch nicht richtig ausgereift und kann so nicht ohne Weiteres gedroschen werden", sagte der zuständige Verbandsreferent André Rathgeber auf Anfrage. Dadurch komme es teilweise zu Ernteverzögerungen. Das Problem sei landesweit zu beobachten.
Zwar seien die Landwirte nach den zurückliegenden Dürresommern froh, dass sie in diesem Jahr eher keine Trockenschäden hinnehmen müssten, sagte der Fachmann. Zudem seien kontinuierliche Niederschläge das ganze Jahr über gerade für die tieferen Erdschichten wichtig. Während der Ernte allerdings sei Regen eher ungünstig. "Nötig wären jetzt einmal ein paar trockene und windige Tage."
Wichtigste Getreideart in Thüringen ist Winterweizen, der im Herbst ausgesät wird. Er wächst auf mehr als 200 000 Hektar. Hier rechnen die Bauern laut Statistikbehörde mit durchschnittlich 7,2 Tonnen Ertrag je Hektar, was einer Gesamtmenge von 1,4 Millionen Tonnen entspricht.
Besser dürfte nach den Prognosen die Rapsernte ausfallen. Die geschätzten 368 000 Tonnen Winterraps entsprechen einem Hektarertrag von 3,6 Tonnen, was etwa 3 Prozent über dem Vorjahresniveau und 4 Prozent über dem langjährigen Mittel liegt.