Erfurt Kommunen bekommen Kosten für Tests nicht mehr erstattet
Ab August sollen Kommunen die Kosten für Corona-Tests an Kindergärten nicht mehr vom Land erstattet bekommen. In den Schulen bestehe dagegen das Testangebot etwa für die Hortbetreuung oder die Ferienangebote auch im August fort, sagte eine Sprecherin des Thüringer Bildungsministeriums am Freitag. Dafür seien auch noch genug Tests vorrätig.
Die Stadt Jena kündigte an, die Tests an Kitas weiter zwei Mal pro Woche anzubieten und selbst zu finanzieren. In einer Mitteilung war von einer "unverständlichen Entscheidung des Thüringer Kultusministeriums" die Rede.
Thüringens Bildungsstaatssekretärin Julia Heesen erklärte: "Wir setzen nicht auf ein dauerhaftes Testen allein der Kinder." Es könne nicht sein, dass Erwachsene Restaurants besuchten, Busse nutzten oder ihren Arbeitsplatz aufsuchen könnten, ohne sich testen zu müssen, dagegen Kinder ihre Bildungseinrichtungen nur nach einem Test betreten dürfen. Derartige Betretensverbote für Kinder und Jugendliche ließen sich weder pädagogisch noch vor dem Hintergrund der derzeitigen Pandemielage begründen, so Heesen.
Thüringens CDU-Fraktionschef Mario Voigt griff das Bildungsministerium angesichts der Pläne ab August an. "Deutschland führt gerade verpflichtende Tests für Reiserückkehrer ein und in Thüringen lässt die linke Landesregierung die Kindergärten und Kommunen wiedermal hängen", erklärte Voigt. Er warnte vor einer Tatenlosigkeit im Sommer. "Das Kultusministerium muss mit den Kommunen eine schnelle Lösung aushandeln", forderte er.