Erfurt Steigene Pachtpreise: Landwirte setzen auf eigenes Land
Landwirtschaftsbetriebe in Thüringen verzichten zunehmend auf gepachtete Flächen und nutzen stattdessen eigenes Land. Das geht aus der Landwirtschaftszählung 2020 hervor, die das Landesamt für Statistik am Dienstag veröffentlichte. Demnach waren im Jahr 2016 noch knapp 78 Prozent gepachtet, im vergangenen Jahr nur noch rund 76 Prozent der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche von 774.830 Hektar.
"Im Wesentlichen hat das mit der Dynamik des Bodenmarktes zu tun", sagte eine Sprecher des Landesbauernverbandes zu dieser Entwicklung. Menschen nähmen Grundbesitz wieder als Investitionsmöglichkeit wahr, wodurch die Pachtpreise stiegen. "Und da die Verkaufspreise für Agrarprodukte stagnieren oder sinken, rechnet es sich für die Betriebe irgendwann nicht mehr, Flächen zu steigenden Preisen zu pachten", erklärte der Sprecher weiter. Zudem nehme die generell zur Verfügung stehende Pachtfläche ab, da immer mehr Bereiche für Wohnraum oder Straßenbau bereitgestellt würden.
183 Euro pro Hektar zahlten die Thüringer Landwirte im vergangenen Jahr durchschnittlich an Pacht. Zur letzten Erhebung in 2016 waren es noch 166 Euro.