Erfurt Keller glaubt an parteiübergreifende Zusammenarbeit
Erfurt (dpa/th) – Thüringens Landtagspräsidentin Birgit Keller (Linke) hat sich nach dem Aus für die vorgezogenen Neuwahlen im Freistaat optimistisch gezeigt, dass die Abgeordneten im Parlament in den nächsten Monaten über die Parteigrenzen hinweg werden zusammenarbeiten können. "Wenn man wirklich daran interessiert ist, unabhängig von der Parteipolitik für das Land Thüringen zu arbeiten, dann kann auch Vertrauen wieder wachsen", sagte Keller in einem Interview mit der Zeitung "Freies Wort". Die Abgeordneten müssten ihre Köpfe zusammenstecken "und die Verantwortung ernst nehmen, für die sie gewählt worden sind."
Für die für eine parteiübergreifende Zusammenarbeit notwendigen Gespräche sei es gut, dass nun erst einmal die parlamentarische Sommerpause anstehe, sagte Keller. Sie habe den Eindruck, die Parlamentarierinnen und Parlamentarier brauchten diese Pause dringend. "Wenn dann alle wieder da sind, wird man sich das sehr genau anschauen und – denke ich – feststellen, dass eine Minderheitsregierung tatsächlich gar nichts so Außergewöhnliches ist", sagte sie.
Gleichzeitig glaube sie, dass es gelingen werde, einer Vielzahl von Menschen die Gründe dafür zu erklären, dass der Landtag nun doch nicht vorzeitig aufgelöst werde. "Dass Rot-Rot-Grün für sich in Anspruch nimmt, den Landtag nicht mit den Stimmen der AfD auflösen zu wollen, ist eine Botschaft, die eine Mehrzahl der Thüringerinnen und Thüringer versteht, davon bin ich fest überzeugt", sagte sie.