Erfurt Extra-Impfangebot für Studierende: Handwerk für Ausweitung
Studierende sollen in Thüringen am ersten Juli-Wochenende ein Extra-Impfangebot bekommen. Damit wolle man eine schnellstmögliche Rückkehr zu einer weitgehenden Normalität erreichen, teilten das Thüringer Gesundheitsministerium und das Wissenschaftsministerium in einer gemeinsamen Erklärung am Mittwoch mit. Zuvor hatte der MDR darüber berichtet. "Lehre und Forschung sollen bald wieder in Präsenz möglich sein", heißt es in der Mitteilung. Die Studentinnen und Studenten sollen demnach den Impfstoff von Johnson&Johnson bekommen, bei dem eine Impfung für den vollen Impfschutz ausreicht.
Die Terminvergabe für die Impfstellen für den 3. und 4. Juli startet bereits am Donnerstag. Als Nachweis für eine Impfberechtigung reicht ein Studierendenausweis. Den Angaben zufolge stehen rund 10.000 Impfdosen zur Verfügung.
"Der Impfschutz ist ein wichtiger Baustein, damit Seminare und Vorlesungen aber auch Praktika und Auslandsaufenthalte wieder ohne Einschränkungen stattfinden können", erklärte Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke). Mit der Wahl des Impfstoffs, von dem nur eine Spritze nötig ist, trage man der höheren Mobilität der jungen Menschen Rechnung.
Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sagte, mit der Impfaktion werde die Voraussetzung für eine Rückkehr zum Präsenzstudium im kommenden Semester geschaffen. "Die Lehre in überwiegend digitaler Form wird damit aller Voraussicht nach schon bald der Vergangenheit angehören", so Tiefensee.
Die Handwerkskammer Erfurt forderte, das Angebot auf Auszubildende im Handwerk auszuweiten. "Dass sich junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk entschieden haben, darf ihnen in Sachen Impfen nicht zum Nachteil ausgelegt werden", erklärte der Präsident der Erfurter Handwerkskammer, Stefan Lobenstein.
Der Impfstoff von Johnson&Johnson ist wie jener von Astrazeneca ein Vektorimpfstoff, der von der Ständigen Impfkommission für Über-60-Jährige empfohlen wird. Allerdings können beide Impfstoffe auch Jüngeren gegeben werden, wenn diese sich nach medizinischer Aufklärung dazu entscheiden.