Erfurt 80 Jahre nach NS-Angriff auf Sowjetunion - "Nie wieder!"
Mit einer Gedenkveranstaltung hat Thüringen an den Überfall Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion vor 80 Jahren erinnert. Der Überfall am 22. Juni 1941 wirke bis heute nach und sei ein Tag größter deutscher Schuld, sagte Vize-Landtagspräsidentin Dorothea Marx am Dienstag bei einer Kranzniederlegung am Sowjetischen Ehrenmal auf dem Erfurter Hauptfriedhof. "Einen Schlussstrich kann und wird es nicht geben. Frieden braucht Erinnerung. Gerade dann, wenn sie schmerzt." Solche grausamen Verbrechen dürften nie wieder geschehen.
An der Kranzniederlegung, bei der Marx in Vertretung der Landtagspräsidentin Birgit Keller agierte, nahmen unter anderem auch Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), der Russische Generalkonsul Andrey Dronov und der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Jens-Christian Wagner, teil. Nach der Gedenkveranstaltung besuchte Marx die neu eröffnete Außenausstellung "Der Überfall auf die Sowjetunion" in der Gedenkstätte Buchenwald.
Die Sowjetunion hatte mit rund 27 Millionen Toten so viele Opfer zu beklagen wie kein anderes Land im Zweiten Weltkrieg. Der Überfall durch die Nazis markierte den Beginn eines beispiellosen Vernichtungsfeldzugs. Mehr als 60 000 Menschen aus fast allen Ländern Europas - vor allem aus der Sowjetunion, Polen und Frankreich - mussten zwischen 1943 und 1945 im KZ Mittelbau-Dora Zwangsarbeit für die deutsche Rüstungsindustrie leisten.