Nachfrage zieht an Stadtführungen kommen nach Corona-Pause wieder in Schwung
Monatelang stand das öffentliche Leben in Thüringen pandemiebedingt still. Mit sinkenden Corona-Zahlen sind in Erfurt, Weimar und Jena aber wieder mehr Aktivitäten möglich. Besonders gefragt: Stadtführungen.
Nach monatelanger Zwangspause werden in den Thüringer Tourist-Informationen und bei Gästeführern wieder Stadtführungen gebucht. Das gilt etwa für Weimar, Erfurt und Jena, wie Anfragen der Deutschen Presse-Agentur ergaben. In Erfurt etwa sind Stadtführungen seit dem vergangenen Freitag wieder möglich. Die Nachfrage habe seitdem deutlich angezogen, hieß es von der Erfurter Tourismus- und Marketinggesellschaft. Auch die Weimar GmbH beobachtet einen Aufwärtstrend.
Das gilt nicht nur für öffentliche Stadtführungen ohne Voranmeldungen, wie eine Sprecherin sagte. Auch Reiseveranstalter orderten wieder gebuchte Stadtführungen. In Erfurt ziehen Gästeführer mit Besuchern im Schlepptau wieder durch die Altstadt oder über das Gelände der Bundesgartenschau. Dort sind Stadtführungen zu Fuß seit dem vergangenen Freitag möglich, anders als die beliebten Stadttouren mit einer historischen Straßenbahn, die zunächst im Depot geblieben ist. Der erste Stadtrundgang der Saalfelder Feengrotten und und Tourismus GmbH soll Sonntag starten, wie das Unternehmen mitteilte.
Hoffnung für freiberufliche Stadtführer
Auch die von den touristischen Einschränkungen wirtschaftlich hart getroffenen freiberuflichen Stadtführer schöpfen wieder Hoffnung. "Am 23. Juni habe ich seit einem Jahr wieder die erste Führung", sagte Uta Lörzer, selbstständige Gästeführerin in Jena. Normalerweise werde sie jährlich für insgesamt um die 100 Touren gebucht, nicht nur von April bis Oktober, auch in der Vorweihnachtszeit. "Aber in den letzten Monaten hatte ich null Einnahmen." Geholfen hätten aber die staatlichen Ausfallhilfen, die schnell geflossen seien.
In Jena sind normalerweise rund 30 Stadtführer mit Touristen und Ausflüglern unterwegs, etwa eine Handvoll von ihnen im Hauptberuf, die Mehrheit im Neben- oder Rentnerjob. In Weimar sind etwa rund 60 Gästeführer auf Honorarbasis für den kommunalen Tourismusbetrieb unterwegs. Der Städteurlaub war vor der Pandemie ein wichtiges Standbein für den Tourismus in Thüringen.
- Nachrichtenagentur dpa